HEAG will in die Spitzengruppe der deutschen Stromanbieter
Stand: 19.06.2001
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(cs/dpa) Die Hessische Elekrizitäts-AG (HEAG) will gemeinsam mit anderen Stadtwerken in die Spitze der deutschen Stromanbieter vorstoßen. Mit den Stadtwerken Mainz und München verkaufe die HEAG bereits 14 Milliarden Kilowattstunden jährlich, teilte der Vorstandsvorsitzende Horst Blechschmidt am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz in Darmstadt mit. "Wenn die Stadtwerke Düsseldorf und Leipzig der "citiworks AG" beitreten, kommen wir auf 20 Milliarden Kilowattstunden und nehmen damit Platz 5 oder 6 in Deutschland ein."
Die enge Kooperation sichere auf Dauer die Eigenständigkeit der HEAG, führte Blechschmidt aus. "Nur ein großes Volumen ermöglicht es, die Schwankungen bei den Strompreisen auszugleichen." Damit könne "citiworks" auch für Großkunden wie die Schott-Werke und und das ZDF in Mainz sowie BMW in München zuverlässige Angebote garantieren. Planungssicherheit gebe auch die Entwicklung auf dem Strommarkt. "Die Strompreise erholen sich wieder", sagte Blechschmidt. Da weitere Belastungen durch die Ökosteuer angekündigt seien, müssten die Kunden im kommenden Jahr mit steigenden Kosten rechnen.
Die HEAG habe mit umfangreichen Maßnahmen auf die Liberalisierung des Strommarktes reagiert. So seien Stromvertrieb und Netzverwaltung getrennt worden. Die Betreuung der 500 000 regionalen Stromkunden liege bei der gemeinsam mit Mainz gegründeten Gesellschaft "entega". Sie habe ihr Handelsvolumen um ein Viertel auf 8,6 Milliarden Kilowattstunden steigern können. Damit sei im vergangenen Jahr eine Umsatz von 542 Millionen Euro und ein Gewinn von 4,5 Millionen Euro erzielt worden. Großkunden wie der Freiburger Bahnhof sollen künftig von der "citiworks" übernommen werden. Der Umsatz der Heag als reine Netzbetreiberin sei dadurch von 354 auf 207 Millionen Euro zurückgegangen. Ihr Jahresüberschuss betrage 21 Millionen Euro.
Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist für den Vorstandsvorsitzenden der Verkauf von Ökostrom der Heag-Naturpur. "Obwohl sich 80 Prozent für diese Stromerzeugung aussprechen, macht sie bislang nur ein Prozent unseres Volumens aus." Das Engagement auf diesem Gebiet sei jedoch eine Investition in die Zukunft.