"Handelsblatt": Abbau von Solarsubventionen steht bevor
Stand: 28.12.2009
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Berlin - Das Bundesumweltministerium will laut einem Pressebericht in 14 Tagen die Gespräche über den geplanten Abbau der Solarförderung beginnen. Am 13. Januar sei eine Anhörung mit Vertretern der Solarwirtschaft und der Verbraucherschutzverbände geplant, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise. Bei den getrennten Treffen sollten die Parteien ihre Vorschläge für eine sinnvolle Reduzierung der Solarsubventionen vorlegen.
Verbraucherschützer fordern seit langem größere Einschnitte als bislang vorgesehen. Sie warnen vor ausufernden Kosten durch den Boom der Solarenergie in Deutschland. Die Ausgaben für die Förderung der noch nicht wettbewerbsfähigen erneuerbaren Energien werden auf alle Stromverbraucher umgelegt. Der Preisverfall von rund 30 Prozent bei stabilen Subventionen hat Solaranlagen äußerst lukrativ gemacht. Das Marktforschungsinstitut Photon rechnet für dieses Jahr mit einer installierten Gesamtleistung von 3.000 bis 4.000 Megawatt. 2008 waren es knapp 2.000 Megawatt. Auch Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat vor einer Überförderung der Solarenergie gewarnt und sich für starke Einschnitte ausgesprochen.
Der Präsident des Bundesverbandes der Solarwirtschaft (BSW), Günther Cramer, hatte vor Weihnachten in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX einen konkreten Vorschlag für die Gespräche gemacht. Demnach könne die Hälfte der für 2011 geplanten Kürzung schon auf die Jahresmitte 2010 vorgezogen werden. Für den Strom aus in diesem Jahr installierten Photovoltaik-Anlagen gibt es 20 Jahre lang maximal 43 Cent pro Kilowattstunde. Zum Jahreswechsel sinkt die Vergütung wie im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgeschrieben um 9 Prozent, 2011 ist bislang eine Degression in gleicher Höhe vorgesehen.