Häufige Tipps zum Energiesparen: Mythos oder Wahrheit?
Stand: 04.03.2019
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Viele Verbraucher nehmen den Tag des Energiesparens zum Anlass, um ihren Energieverbrauch endlich nachhaltig zu senken. Doch welche Tipps bringen wirklich etwas? Die Energieexperten von Verivox klären auf.
TV mit hohem Energielabel benötigt weniger Strom?
Beim Kauf eines Fernsehers achten viele Verbraucher auf das sogenannte Energielabel. Was viele nicht wissen: Die Höhe des Stromverbrauchs korreliert mit der Größe der Bildschirmdiagonale. Ein großer Fernseher mit der Energieeffizienzklasse A kann so unterm Strich mehr Strom verbrauchen als ein kleinerer Fernseher der Klasse B. Es lohnt also ein Blick auf den jährlichen Stromverbrauch in Kilowattstunden. Dieser ist ebenfalls auf dem Energielabel zu finden.
Austausch alter Elektrogeräte finanziert sich von selbst?
Alte Elektrogeräte sind oft wahre Stromfresser. Doch nicht immer refinanziert sich deren Austausch allein durch die Ersparnis bei den Stromkosten. So müssten beispielsweise Kondenstrockner und Fernseher selbst in der energiesparendsten Variante deutlich länger in Betrieb bleiben als es ihre durchschnittliche Nutzungsdauer vorsieht. Wer aber die 15 Jahre alte Kühl-Gefrier-Kombination gegen ein Gerät der Effizienzklasse A+++ ersetzt, hat den Kaufpreis nach rund 9 Jahren wieder raus. Eine Kühl-Gefrier-Kombi ist durchschnittlich 12 Jahre im Einsatz.
Kurzprogramme sparen Strom?
Wer das Kurzprogramm seiner Wasch- oder Spülmaschine nutzt, spart Strom und Zeit? Falsch. Kurzprogramme sind schneller fertig, doch dafür brauchen sie mehr Strom als längere Programme. Viele Öko-Programme geben dem Wasser und dem Waschmittel besser mehr Zeit, um richtig einzuwirken und den Schmutz zu lösen. Dafür erhitzen sie das Wasser nicht so stark und die Mechanik muss nicht so schnell bewegt werden. Daher gilt: Kurzprogramme nur benutzen, wenn Zeitdruck herrscht, ansonsten die gemütlichen Öko-Programme benutzen. Das spart bis zu 40 Prozent Energie und schont die Umwelt.
Handyladen ist teuer?
Einer Umfrage des Nachrichtensenders n-tv zufolge geht die Mehrheit der Deutschen davon aus, dass ihr Smartphone jährliche Stromkosten von über 100 Euro verursacht. Tatsächlich sind es aber nur rund zwei Euro pro Jahr – selbst wenn das Smartphone täglich geladen wird.
Standby ausschalten lohnt sich nicht?
Ein Watt, das dauerhaft verschwendet wird, kostet 2,54 Euro pro Jahr. Das klingt nicht teuer. Aber: In Deutschland machen Standby-Verluste rund 10 Prozent des gesamten Strombedarfs aus. In einer Durchschnittsfamilie laufen somit jährlich 400 Kilowattstunden oder 116 Euro ins Leere. Deutschlandweit summiert sich die Stromverschwendung durch Standby auf 13 Milliarden kWh oder 3,8 Milliarden Euro. Würden alle privaten Haushalte den Stecker ziehen, könnte sofort ein großes Kohlekraftwerk vom Netz gehen.