Grünen-Bundestagsfraktion: RWE zockt seine Kunden ab
Stand: 02.08.2010
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Düsseldorf - Ungerechtfertigte Strompreiserhöhungen werfen die Grünen im Bundestag dem Stromkonzern RWE vor. "RWE missbraucht die erneuerbaren Energien als Argument für Preiserhöhungen. Tatsächlich aber macht die Preiserhöhung nur die Stromproduktion in den Atomkraftwerken noch lukrativer", sagte die Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen-Bundestagsfraktion, Ingrid Nestle, gegenüber dem "Handelsblatt".
Zugleich blockiere die Fixierung auf die Kernkraft den Ausbau der erneuerbaren Energien. RWE erziele mit seiner jüngsten Preiserhöhung Mehrerlöse von 100 Millionen Euro.
RWE hatte Mitte Juni für etwa zwei Millionen Haushaltskunden in der Grundversorgung Strompreiserhöhungen um 7,3 Prozent oder 1,5 Cent je Kilowattstunde zum 1. August angekündigt. Das Unternehmen begründete diese Erhöhung mit gestiegenen Beschaffungskosten und mit der gestiegenen Umlage für die Förderung der erneuerbaren Energien.
Aus Sicht Nestles gehen die Begründungen an der Sache vorbei. Nestle bezieht sich auf ein von den Grünen in Auftrag gegebenes Gutachten des Energieexperten Gunnar Harms. Gestiegene Beschaffungskosten seien als Erhöhungsgrund "nicht nachvollziehbar", heißt es laut "Handelsblatt" in dem Gutachten. Im Gegenteil: Aufgrund gesunkener Preise an der Strombörse wären sogar Preissenkungen für die Endkunden angemessen, schreibt Harms.