Grüne fordern Aufklärung über Gasvorkommen in Gorleben
Stand: 31.12.2010
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Hannover - Die Grünen in Niedersachsen fordern Aufklärung über die Öl- und Gasvorkommen im Raum Gorleben. Die Landesregierung müsse alle Ergebnisse über frühere Bohrungen und Untersuchungen im Wendland und in den angrenzenden Regionen veröffentlichen, sagte am Donnerstag der Chef der Grünen-Landtagsfraktion, Stefan Wenzel. Er bezog sich auf Berichte, wonach Öl- und Gasfunde eine Eignung des Gorlebener Salzstocks als Atommüllendlager infrage stellen.
Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) müssten sämtliche Gorleben-Akten unverzüglich ins Internet stellen, forderte Wenzel. Unabhängige Experten müssten die Unterlagen auswerten können. Gleichzeitig kritisierte der Grünen-Politiker, dass das Umweltministerium in Hannover eine Anfrage der Grünen zu den Öl- und Gasvorkommen seit zehn Wochen nicht beantworte. Sander wolle angeblich in Gorleben "das gläserne Bergwerk". Dazu passe nicht, wenn weiter Geheimniskrämerei betrieben werde, sagte Wenzel.
Unstrittig ist nach Darstellung Wenzels inzwischen, dass es bei Bohrungen im östlichen Teil des Salzstocks Gorleben bei Lenzen noch zu DDR-Zeiten einen schweren Unfall mit der Entzündung von aus dem Bohrloch entweichendem Gas gegeben habe. Außerdem sei in den 70er Jahren bei Salzwedel eines der größten europäischen Gasvorkommen entdeckt worden. Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg sieht sich durch die Berichte über Gas- und Ölvorkommen in ihrer Auffassung bestätigt, "dass Gorleben als Standort für ein Atommüllendlager aufgegeben werden muss".