GroKo-Sondierungen: Geplante Erleichterungen würden Stromkosten um 10 Prozent senken
Stand: 14.03.2025
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Heidelberg. Bei den Koalitions-Sondierungen zwischen CDU/CSU und SPD wurde vereinbart, die Stromsteuer für Haushalte auf das europäische Mindestmaß zu senken und die Übertragungsnetzentgelte zu halbieren. Die Stromrechnungen der Haushalte in Deutschland würden dadurch um rund 10 Prozent sinken. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Haushalte würden fast 5 Milliarden Euro sparen
Die geplante Senkung der Stromsteuer und die Halbierung der Übertragungsnetzentgelte würden einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) um rund 145 Euro entlasten. Ein Zwei-Personen-Haushalt (2.800 kWh) würde pro Jahr rund 101 Euro weniger, Singles (1.500 kWh) rund 54 Euro weniger bezahlen. Insgesamt würden die Haushalte in Deutschland um rund 4,7 Milliarden Euro entlastet.
Stromsteuer ist für Großteil der Absenkung verantwortlich
Die Stromsteuer für private Verbraucher macht mit derzeit 2,05 Cent je kWh rund 7 Prozent der Stromrechnung aus. Das europäische Mindestmaß beträgt 0,1 Cent je kWh.
Eine Absenkung im geplanten Umfang würde eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh um 93 Euro (brutto) entlasten, denn neben der Stromsteuer würde auch weniger Mehrwertsteuer fällig. Ein Paar-Haushalt mit einem Verbrauch von 2.800 kWh könnte mit einer Entlastung von 65 Euro, ein Single-Haushalt (1.500 kWh) mit 35 Euro rechnen.
Übertragungsnetzentgelte fließen nur teilweise in Netzgebühren für Haushalte ein
Die Netzentgelte für Höchstspannungsleitungen liegen derzeit bei durchschnittlich 6,65 Cent/kWh und sollen halbiert werden. Diese Senkung hat unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Endkundengruppen. Für Haushaltskunden machen die Übertragungsnetzentgelte im Bundesschnitt etwa 20 Prozent der Stromnetzgebühren aus.
Eine Halbierung würde eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh um rund 52 Euro (brutto) im Jahr entlasten. Ein Paar-Haushalt mit einem Verbrauch von 2.800 kWh könnte mit einer Einsparung von 36 Euro, ein Single-Haushalt (1.500 kWh) mit 19 Euro rechnen.
"Die Übertragungsnetzentgelte haben sich zum Jahreswechsel 2023/2024 verdoppelt, weil ein geplanter Bundeszuschuss für die Übertragungsnetzbetreiber den Haushaltsnöten der Ampel-Koalition zum Opfer fiel. Ihre Halbierung würde den Druck hoher Energiekosten auf die Haushalte in Deutschland abdämpfen. Das Energiekostenniveau bliebe aber auch dann immer noch hoch", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.