Grösste Dorfumsiedlung für Kohlebagger genehmigt
Stand: 26.06.2003
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Spremberg (dpa/bb) - Der Weg für eine der grössten Dorfumsiedlungen Deutschlands vor den Lausitzer Kohlebaggern im Süden Brandenburgs ist frei. Die Verwaltung des Spree-Neisse-Kreises habe den Bebauungsplan für die Umsiedlung der Gemeinde Haidemühl mit ihren 650 Einwohnern genehmigt, sagte der Spremberger Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) am Donnerstag. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt an diesem Freitag bestehe Baurecht. Fast alle Einwohner ziehen von 2004 bis 2006 in den 15 Kilometer entfernten Spremberger Ortsteil Sellessen.
Von den 650 Einwohnern Haidemühls wollen etwa 85 Prozent nach Spremberg-Sellessen umziehen, erläuterte der zuständige Vattenfall- Abteilungsleiter für Liegenschaften, Detlev Dähnert. Die anderen zögen meist zu ihren Kindern in andere Orte. In Neu-Haidemühl am Ortsrand von Sellessen werden von 2004 an etwa 90 Häuser und 180 Mietwohnungen gebaut. Zudem entstehen ein neues Bürgerhaus, ein Feuerwehrgebäude, Grundschule, Kindertagesstätte, Sportplatz, Teich und ein Friedhof. Vattenfall entschädigt die Eigentümer und Mieter aus Haidemühl auf der Basis von Wertgutachten.
Seit Mitte der 90er Jahre zogen bereits die 370 Einwohner von Kausche und die 45 Bewohner von Geisendorf (beide Spree-Neisse) vor dem Tagebau Welzow-Süd um. Bis zum Herbst 2003 soll die umstrittene Umsiedlung der 220 Einwohner von Horno (Spree-Neisse) vor dem Tagebau Jänschwalde ins benachbarte Forst-Eulo abgeschlossen sein. Die Hornoer hatten sich jahrelang heftig dagegen gewehrt, waren jedoch vor Gericht gescheitert. Dagegen hoffen die Bewohner der sächsischen Gemeinde Heuersdorf bei Leipzig immer noch, den Kohlebaggern des Tagebaus Schleenhain entgehen zu können.