Greenpeace: Zahl neuer Kohlekraftwerke in Deutschland sinkt
Stand: 22.01.2013
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Hamburg - In Deutschland werden weniger neue Kohlekraftwerke gebaut. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der geplanten und im Bau befindlichen Kraftwerke im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 17. Das hat eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace ergeben. Seit 2007 wurden demnach bereits 21 Projekte aufgegeben.
Der Grund für diese Entwicklung sind nach Ansicht der Umweltschützer die abnehmende Rentabilität neuer Kohlekraftwerke und Proteste. "Die Bürger wollen keine Kohlekraftwerke, die ihre Gesundheit mit Feinstaub, Schwefeldioxid und Schwermetall-Emissionen bedrohen", erklärte Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer.
Vor allem SPD-regierte Bundesländer setzen laut Greenpeace noch auf Kohlekraft. Von 17 verbleibenden Projekten befinden sich demnach 15 in Ländern, in denen die SPD an der Macht ist. Allein im rot-grün regierten Nordrhein-Westfalen sollten acht Kraftwerke entstehen. "Die SPD stellt sich öffentlich als Klimaschützer dar und setzt gleichzeitig auf neue Kohlekraftwerke - das ist schizophren", kritisierte Neubauer.
Auf die Verbrennung von Steinkohle und Braunkohle gehen laut Greenpeace mehr als 40 Prozent der deutschen CO2-Emissionen zurück. Deshalb könne Deutschland seine ambitionierten Klimaziele nur mit einem Ausstieg aus der Kohleverstromung erreichen, zeigte sich die Umweltschutzorganisation überzeugt.