Greenpeace-Studie: Solarthermische Kraftwerke stärker fördern
Stand: 27.05.2009
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Berlin - Solarthermische Kraftwerke könnten in Zukunft bis zu 25 Prozent des weltweiten Bedarfs an Strom umweltfreundlich, preiswert und zuverlässig abdecken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Greenpeace. Die dafür notwendigen Kraftwerke, Speicherkapazitäten und die Übertragungsnetze sind technisch ausgereift und erprobt. Für die umfassende Nutzung von Wüstenstrom fehlt jedoch ein deutliches Signal von Seiten der Politik.
"Die Nutzung des Energiepotentials der Sonne ist eine der klügsten Antworten auf die globalen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme dieser Zeit", erklärt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. "Solarthermische Kraftwerke können zukünftig dreimal mehr Strom produzieren als alle Atomkraftwerke weltweit. Und dies sauber, sicher und ohne Folgekosten." Bis 2050 könnten Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 1.500 Gigawatt installierter Leistung bis zu 7.800 Terrawattstunden Strom produzieren. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 haben alle 439 Atomkraftwerke der Welt gemeinsam 2.600 Terrawattstunden Strom erzeugt.
Die Greenpeace-Studie "Globaler Ausblick auf die Entwicklung solarthermischer Kraftwerke 2009" zeigt zudem, dass solarthermische Kraftwerke bis 2050 den Ausstoß von 4,7 Milliarden Tonnen klimaschädlichen Kohlenstoffdioxides verhindern könnten. Diese Einsparung entspricht dem sechsfachen Volumen des derzeitigen CO2- Ausstoßes in Deutschland. Für die Weltwirtschaft wäre die Technologie ein Konjunkturmotor: 15 Milliarden Euro könnten pro Jahr an zusätzlichen Investitionen ausgelöst und damit bis 2050 über zwei Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bereits 2020 könnte die Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze auf mehr als 200.000 steigen.
"Solarthermische Kraftwerke können nach der Windkraft und der Photovoltaik zum dritten globalen Exportschlager der Erneuerbaren Energien werden", sagt Böhling. Solarthermische Kraftwerke benötigen im Gegensatz zu Atom- und Kohlekraftwerke nur für wenige Jahre eine Anschubfinanzierung. Folgekosten für Atommüll oder Zertifikate für CO2-Emissionen fallen nicht an. Deutschland kann vom Wüstenstrom in doppelter Weise profitieren: als Importeur sauberen Stroms und als Exporteur für die Technik. Deutsche Anlagenbauer sind bereits weltweit führend.
Greenpeace fordert weltweit alle Regierungen auf, gemeinschaftlich Konzepte für den Bau von Solarkraftwerken in Wüsten und erforderliche Stromverbundnetze zu entwickeln. Deutschland und Europa sollten zudem mit den Staaten der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) gemeinsam eine Roadmap für den Bau von Wüstenkraftwerken und dem erforderlichen Stromverbundnetz erarbeiten. Zudem sollte der Forschungsetat für solarthermische Kraftwerke von derzeit acht Millionen Euro jährlich an das Niveau der Kernfusionsforschung von über 130 Millionen Euro angepasst werden.
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