Greenpeace: Castor-Transport soll nach Phillipsburg rollen
Stand: 19.10.2011
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Stuttgart - Der nächste geplante Castor-Transport nach Gorleben soll nach Phillipsburg umgeleitet werden. Das fordert zumindest die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die Strecke sei kürzer und ohne Straßentransport zu bewältigen. Zudem sei das Atommülllager in Phillipsburg sicherer als das in Gorleben.
Die Organisation berief sich dabei unter anderem auf eine eigene Studie zu den Sicherheitsvorkehrungen. Demnach verfügt das Akw-eigene Atommülllager in Phillipsburgs im Gegensatz zu Gorleben über ein Abflusssystem für das leicht entzündliche Kerosin, das bei einem Flugzeugabsturz ausströmen könnte. Bei anderen Aspekten wiesen beide Standorte aber ähnliche Voraussetzungen auf.
550 Kilometer kürzer
Greenpeace betonte außerdem, dass der Weg von der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen Le Hague nach Philippsburg 550 Kilometer kürzer sei als nach Gorleben. Zudem sei das Kraftwerksgelände direkt an das Bahnnetz angeschlossen, während das Zwischenlager in Nordostniedersachsen auf dem letzten Teilstück nur per Lkw-Straßentransport erreichbar sei. Nach bisherigen Erkenntnissen ist für Ende November ein neuer Atommülltransport von La Hague nach Gorleben geplant.
Greenpeace hatte bereits im vergangenen Jahr ein Alternativkonzept zur Lagerung von hochradioaktivem Abfall direkt an den deutschen Akw-Standorten vorgestellt. Dort gibt es gesicherte Aufbewahrungsmöglichkeiten für Castoren mit abgebrannten Brennelementen aus dem laufenden Betrieb der Reaktoren. Der Atommüll aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente im Ausland darf dagegen bislang ausschließlich in das Zwischenlager Gorleben gebracht werden.