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Greenpeace besetzt Baustelle von RWE-Kohlekraftwerk Eemshaven

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Eemshaven - Die Umweltorganisation Greenpeace hat in einer spekakulären Aktion die Baustelle für das RWE-Kohlekraftwerk in Eemshaven auf der niederländischen Seite der Emsmündung besetzt. Elf Aktivisten hätten in fast 100 Metern Höhe am Dienstagabend ein schwebendes Zelt zwischen drei Baukränen aufgehängt. Dies teilte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch mit. Für den Abend war ein Fackelumzug gegen den Bau des Kraftwerks geplant. Die RWE-Tochter Essent stoppte die Bauarbeiten an der Stelle aus Sicherheitsgründen vorübergehend.

Der Seehafen Eemshaven wurde in den 70er Jahren als Umschlaghafen errichtet und wird derzeit mit Milliardeninvestitionen als Energiehafen ausgebaut. 30 bis 40 Prozent des Strombedarfs der Niederlande sollen künftig in Eemshaven produziert werden. Neben einem bestehenden Gaskraftwerk sollen dort ein weiteres Gaskraftwerke sowie ein Kombi-Kraftwerk für Gas, Kohle und Biomasse entstehen. Die Region ist auch als Standort für ein neues Atomkraftwerk ins Gespräch gekommen.

Auch der Versorger Nuon plane ein Kohlekraftwerk in Eemshaven, kritisierte Greenpeace. "Während auf dem Klimagipfel in Cancún nach einer Lösung für gefährliche Klimaveränderungen gesucht wird, investieren diese Energiegiganten weiter in altmodische und umweltverschmutzende Kohlekraftwerke", sagte Sprecherin Agnes de Rooij in Amsterdam. Bereits mehr als 50.000 Menschen hätten Essent aufgerufen, von dem Kohlemeiler Abstand zu nehmen und in saubere Energiequellen zu investieren.

Trotz des Winterwetters richten sich die Aktivisten auf einen längeren Aufenthalt in luftiger Höhe ein. Sie hätten genügend Proviant, um den Protest lange Zeit durchzuhalten, erklärte de Rooij. "Mit dieser Aktion rufen wir Essent auf, die Beschwerden seiner Kunden Ernst zu nehmen und den unverantwortlichen Plan zu stoppen."