Greenpeace-Aktivisten protestieren auf Frachter in der Ostsee
Stand: 17.11.2009
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Kopenhagen - Aus Protest gegen den Bau des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) in Finnland haben sechs Greenpeace-Aktivisten in der Ostsee einen Frachter geentert. Die Atomkraftgegner waren dem Schwerlastfrachter "Happy Ranger" am Montag im Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark mit dem Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" und fünf Schlauchbooten gefolgt, wie die Umweltschutzorganisation mitteilte.
Sechs Aktivisten erkletterten schließlich mit Anti-Atomkraft-Bannern die Bordkräne der "Happy Ranger", die den Angaben zufolge Dampferzeuger des französischen Atomkonzerns Areva für den Neubau des EPR-Reaktors im finnischen Olkiluoto transportiert.
Nach Angaben einer Sprecherin von Greenpeace Dänemark wollten die Aktivisten die Nacht auf dem Schiff verbringen, der unter niederländischer Flagge fährt. Der Kapitan der "Happy Ranger" hat demnach zugesichert, nicht mit Gewalt gegen die Besetzer vorzugehen. Die Aktivisten fordern den Stopp der Arbeiten an dem EPR-Reaktor auf einem Kraftwerksgelände in Olkiluoto.
Der von Areva zusammen mit dem deutschen Industriekonzern Siemens entwickelte "European Pressurized Water Reactor" soll leistungsfähiger und sicherer als frühere Generationen von Atomkraftwerken sein. Der EPR-Reaktor in Finnland sollte ursprünglich schon 2009 ans Netz gehen, seine Fertigstellung verzögert sich aber immer mehr. Frankreich baut derzeit ebenfalls einen EPR, das Kraftwerk am Ärmelkanal soll 2012 ans Netz gehen.