Greenpeace-Aktionen zum Stopp alter Atomkraftwerke
Stand: 06.03.2014
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Hamburg - Mit Aktionen am dienstältesten Kernkraftwerk der Welt im schweizerischen Beznau sowie im belgischen Tihange hat Greenpeace ein sofortiges Abschalten alteter Atomreaktoren verlangt.Knapp drei Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima gab es weitere Aktionen in Spanien, Schweden, Frankreich und den Niederlanden. Die Anti-Atom-Organisation ".ausgestrahlt" kündigte Demonstrationen und Mahnwachen rund um den dritten Jahrestag der japanischen Reaktorkatastrophe am 11. März an.
Laut einer Greenpeace-Studie "Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos" beträgt das Durchschnittsalter der 151 Atomkraftwerke in Europa 29 Jahre. Über die Studie hatte am Mittwoch zuerst der WDR berichtet.
Viele Kraftwerke schon über 30 Jahre alt
Ausgelegt seien die meisten Kraftwerke auf 30 oder 40 Jahre Betrieb. Mehr als 60 Kraftwerke seien aber bereits älter als 30 Jahre, einige sogar älter als 40 Jahre - darunter das 1969 ans Netz gegangene Kraftwerk Beznau sowie das 1975 angelaufene Kraftwerk Tihange. Zu den störanfälligsten Meilern Europas gehören laut Greenpeace die französischen Atomkraftwerke in Fessenheim von 1978 und Cattenom von 1987.
Verbindliches Ziel für Ausbau von erneuerbaren Energien gefordert
Greenpeace forderte europaweit ein verbindliches Ausbauziel für die Erneuerbaren Energien von mindestens 45 Prozent bis zum Jahr 2030. Ähnlich äußerte sich der Energieexperte der Umweltorganisation BUND, Thorben Becker: "Nur mit verbindlichen Zielen zur Senkung der CO2-Emissionen, für mehr Energieeffizienz und für den Ausbau erneuerbarer Energien kann die deutsche Energiewende abgesichert und eine europäische Energieversorgung ohne Atomkraft realisiert werden." Becker berief sich dabei auf eine Untersuchung der Technischen Universität Wien und der Würzburger Stiftung Umweltenergierecht im Auftrag der österreichischen Umweltorganisation Global 2000.
Demonstrationen und Mahnwachen von ".ausgestrahlt" soll es unter anderem geben am Atomkraftwerk Neckarwestheim, am Kernforschungszentrum Jülich und in Berlin.