Greenpeace: 2010 war ein schwarzes Jahr für den Umweltschutz
Stand: 03.01.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Hamburg - Das Jahr 2010 war laut der Umweltorganisation Greenpeace "ein schwarzes Jahr für den Umweltschutz in Deutschland". Das Ende des Atomausstiegs habe die gesamte Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung diskreditiert, denn durch verlängerte AKW-Laufzeiten werde der Ausbau der erneuerbaren Energien behindert. Dies sagte Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens gegenüber der Nachrichtenagentur dapd.
Außerdem gefährde dieser Schritt "die Sicherheit der Bevölkerung durch zusätzlichen Atommüll". Behrens kündigte an, Greenpeace werde auch im neuen Jahr gegen die Laufzeitverlängerung und für den Ausbau der erneuerbaren Energien streiten. Sie sei sehr enttäuscht von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Norbert Röttgen (beide CDU).
Behrens kritisierte: "Die Art und Weise, wie die Bundeskanzlerin einseitig Politik für die Energiekonzerne macht, ist beschämend. Vor allem aber enttäuschte der Umweltminister, der wider besseren Wissens handelte und nicht den Mut hatte, die unbequeme Wahrheit offensiv gegenüber der Kanzlerin und ihren Mitläufern zu verteidigen." Die Zeche zahlten jetzt die Steuerzahler, die mittelständischen Unternehmen in der Branche der erneuerbaren Energien "und letztlich alle Bundesbürger und künftigen Generationen, deren Sicherheit durch längere Laufzeiten und noch mehr Atommüll in verantwortungsloser Weise aufs Spiel gesetzt wird".
Behrens forderte, bei der anstehenden Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes dürfe "der umweltschädliche Massenanbau von Mais zur Energiegewinnung nicht in der bisherigen Höhe weiter gefördert werden". Vielmehr sollte die Bundesregierung "die kombinierte Erzeugung von Wärme und Strom, die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung, endlich vorantreiben". Im Verkehrsbereich müsse die Bundesregierung 2011 ebenfalls viel mehr tun. So müsse "die Dauersubventionierung von Dienstwagen deutlich reduziert werden".
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