Gorleben wegen Gasvorkommen als Endlager ungeeignet?
Stand: 07.02.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Gorleben - Der Umweltorganisation Greenpeace zufolge darf im Salzstock Gorleben kein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll eingerichtet werden. Der für die Endlagerung geplante Bereich im Salzstock sei "offenbar komplett von Gaseinschlüssen durchzogen", wie Greenpeace am Montag berichtete.
Die Umwetschützer bezogen sich auf bislang unveröffentlichte Untersuchungsberichte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), welche nun im Auftrag von Greenpeace ausgewertet worden seien.
Nach Greenpeace-Angaben hat die BGR in sämtlichen Gesteinsproben des betreffenden Bereichs Gas und flüssige Kohlenwasserstoffe gefunden. Sie habe auch Gasanteile von bis zu 45 Prozent nachgewiesen, die von außen in den Salzstock eingedrungen seien. Der von Greenpeace beauftragte Wissenschaftler komme in seiner Studie zu dem Schluss, "dass eine sichere Lagerung hoch radioaktiven Atommülls in Gorleben unmöglich ist, da der Salzstock seine notwendige Barrierefunktion gegenüber der Umwelt nicht erfüllt".
Greenpeace forderte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erneut auf, die Endlagerpläne in Gorleben zu stoppen und das Endlagerkonzept in Salz grundsätzlich zu überprüfen. "Es gab in der Vergangenheit Wege für das Gas in den Salzstock und damit kann es auch in Zukunft über diese Risse und Klüfte zu Wanderungen von Gas, Wasser oder Radionukliden kommen", sagte der Atomexperte der Organisation, Mathias Edler.
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