Gorleben-Gegner lehnen Dialog mit Röttgen ab
Stand: 10.02.2011
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Lüchow - Das Angebot von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, einen Dialog über das Endlagerprojekt Gorleben zu führen, wurde von Kommunalpolitikern und Umweltgruppen aus dem niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg abgelehnt. Röttgen biete lediglich einen begleitenden Dialog an, während mit Baumaschinen im Gorlebener Salzstock bereits Fakten geschaffen würden, kritisierten Landrat Jürgen Schulz (parteilos) und Politiker von SPD, Grünen, FDP und Linkspartei am Donnerstag in einer Anzeige in der "Elbe-Jeetzel-Zeitung". "Diesen Weg gehen wir nicht mit", betonten sie.
Der von Röttgen angebotene Dialog könne nichts anderes sein "als eine Alibiveranstaltung, die den Weg zur Durchsetzung eines Atommülllagers in Gorleben nur garnieren soll", heißt es weiter in der als offenem Brief an Röttgen formulierten Anzeige. Anstelle eines "regionalen Scheindialogs" wolle man "eine offene und transparente Debatte über das Atommüllproblem in ganz Deutschland". Dabei sei das Ende des Standorts Gorleben Voraussetzung für einen Neubeginn.
Umweltminister Röttgen will am kommenden Montag (10.00 Uhr) in einer öffentlichen Kreistagssitzung in Hitzacker sein Konzept für einen Gorleben-Dialog präsentieren.
Zu den Unterzeichnern des in der Lokalzeitung veröffentlichten offenen Briefes zählen zudem Vertreter von BUND, NABU, DGB, der Rechtshilfe Gorleben und der Anti-AKW-Aktion "ausgestrahlt". Lediglich CDU-Kommunalpolitiker unterstützten den Appell an Röttgen nicht.