Erkelenz (dpa) - Beim Bau von Windparks gibt es einen Trend zu gigantischen Anlagen auf See. Der Neubau auf hart umkämpften Land- Standorten werde zurückgehen, sagte der Mitgründer und Vorstand des Windparkbauers Umweltkontor Renewable Energy AG (Erkelenz), Heinrich Lohmann in einem dpa-Gespräch. Stattdessen würden bisher beispiellos grosse Anlagen in Küstennähe auf Sandbänken entstehen.
Lohmann räumte ein, dass derartige Grossanlagen bei Küstenbewohnern und Touristen ein Akzeptanzproblem hätten: "Die Dimension macht den Menschen Angst." Die "Off-shore"-Windparks könnten eine Flächenausdehnung von 50 Quadratkilometern erreichen. Die neu entwickelte Generation von
Windrädern übertreffe mit einer Leistung von vier Megawatt ältere Anlagen um fast das Doppelte. Ein grosser Vorteil des Standortes auf dem Meer sei die höhere Windausbeute.
Umweltkontor gehört mit seinem geplanten
Windpark vor der Ferieninsel Rügen nach eigenen Angaben zu den Windparkpionieren auf See. Mit 160 Windanlagen im Meer sollen 450 Megawatt
Strom produziert werden. Damit könnte der Verbrauch einer Stadt wie Berlin abgedeckt werden.
Die Umweltkontor AG, die 2001 mit 300 Mitarbeitern rund 164 Millionen Euro umsetzte, will sich angesichts der Dimension der See- Vorhaben auf die Rolle des Projektentwicklers konzentrieren. "Wir müssen erkennen, dass ein mittelständisches Unternehmen das nicht leisten kann", sagte Lohmann. An Land werde das Konzept "schlüsselfertiger" Windparkanlagen fortgeführt.