Gesundheitsrisiko Stromnetz? Bund schiebt Studien an
Stand: 11.07.2017
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Berlin - Die Bundesregierung lässt in den kommenden sechs Jahren die gesundheitlichen Auswirkungen von Stromleitungen erforschen. Hintergrund ist der massive Ausbau der Stromnetze - unter anderem mit großen "Strom-Autobahnen" von Nord- nach Süddeutschland.
"Wir sind überzeugt, dass wir alle gut gesichert sind durch die gesetzlichen Regelwerke", sagte die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, Inge Paulini, am Dienstag in Berlin. Bisher seien keine negativen Folgen nachgewiesen. Es gebe aber wissenschaftliche Fragen und Verdachtsmomente, die zu Sorgen in der Bevölkerung führten.
Das rund 18 Millionen Euro schwere Forschungsvorhaben ist auf sechs Jahre angelegt und soll mehr als 30 Projekte umfassen. Bisher steht nur das Bundesumweltministerium als Finanzierer fest. Untersucht werden soll zum Beispiel, ob es einen Zusammenhang von sogenannten niederfrequenten Magnetfeldern mit Krankheiten wie Demenz, Parkinson oder ALS gibt, und ob sie bei Kindern das Risiko für Leukämie erhöhen können. Die Frage, ab wann elektrische und magnetische Felder wahrgenommen werden können, sowie das Risikobewusstsein der Bevölkerung sollen ebenfalls Themen sein.
Das Forschungsprogramm behindere den Ausbau des Stromnetzes "in keiner Weise", betonte Paulini. "Falls da etwas Bedenkliches herauskommt, werden wir das natürlich in die Prozesse einspeisen."