Geschäftsführerin des Energieverbandes geht zu RWE
Stand: 12.01.2016
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Essen/Berlin - Hildegard Müller ist aktuell Chefin des Branchenverbandes BDEW und war früher Staatsministerin im Bundeskanzleramt. Ab Mai arbeitet sie für den RWE-Konzern. Dies teilten das Unternehmen und der Verband am Montag mit.
Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Müller werde im Zuge der anstehenden Umstrukturierungen bei RWE eine Vorstandsfunktion in einer Konzerngesellschaft übernehmen, hieß es in Essen. Bereits Ende Januar scheidet Müller beim BDEW aus. Sie freue sich nun darauf, "in operativer Unternehmensverantwortung an der Energiewende mitarbeiten zu können", sagte sie laut Mitteilung.
RWE in der Krise
RWE baut derzeit sein Geschäft um und bündelt die Zukunftsgeschäfte erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb in einer neuen Tochter, die Anfang April gegründet wird. Diese neue Gesellschaft wird deutlich größer als die Mutter und soll zwei Drittel der rund 60 000 RWE-Mitarbeiter beschäftigen. In Branchenkreisen wird erwartet, dass Müller einen der neuen Vorstandsposten übernimmt - möglicherweise den besonders renommierten für die erneuerbaren Energien.
In der BDEW-Mitteilung wird Müllers guter Kontakt zur Erneuerbaren-Branche hervorgehoben: Sie habe "den Verband klar auf die Umsetzung der Energiewende ausgerichtet und zunehmend auch Mitgliedsunternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien gewonnen", hieß es.
Jung Unionistin mit guten Verbindungen
Müller war Ende der 1990er Jahre die erste weibliche Bundesvorsitzende der Jungen Union und von 2005 bis 2008 Staatsministerin im Kanzleramt in Berlin. Sie galt als enge Vertraute von Angela Merkel. In ihrer Zeit als BDEW-Hauptgeschäftsführerin hat sie sich stark für Prämien an die Energiewirtschaft für das Bereithalten von Kohle- und Gaskraftwerken eingesetzt - eine zentrale Forderung der großen Konzerne wie RWE und Eon.