Geplante Stromtrasse könnte über bestehende Leitungen führen
Stand: 10.03.2015
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Berlin - Für die Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern - die als zentral für die Energiewende gilt - gibt es neue Überlegungen: Der Transport von Ökostrom könnte über neue Leitungen auf bestehenden Trassen führen.
Die geplante Hochspannungsleitung von Sachsen-Anhalt durch Thüringen nach Bayern könnte auch über bestehende Trassen führen. Der Chef der Betreibergesellschaft 50Hertz, Boris Schucht, kündigte am Montag an, die Variante mit ins Genehmigungsverfahren für die Gleichstromtrasse zu nehmen. "Das ist technisches Neuland, was wir betreten", sagte Schucht. Er wolle jedoch keine weiteren Verzögerungen bei dem Vorhaben, das neben zwei weiteren Trassen in Westdeutschland als zentral für die Energiewende in Deutschland gilt. Ziel ist es, Windstrom aus Norddeutschland zu den großen Verbrauchern im Süden zu bringen.
Verschiedene Alternativen gesucht
Die Trasse soll in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt beginnen und in Gundremmingen in Bayern enden. "Gleichstrom und Wechselstrom auf einem Mast, das geht immer nur dort, wo sie Masten haben, die noch nicht voll besetzt sind", sagte Schucht. Zu erwarten ist, dass teils bestehende Masten durch höhere ersetzt werden müssen. Alternativen sind nach Unternehmensangaben neue Trassen an Autobahnen und Bahntrassen oder unterirdische Kabel.
Schucht sagte, man traue sich die technisch innovative Lösung zu, "die dazu führen könnte, dass man vorzugsweise bestehende Trassen nutzt". Das habe er kürzlich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mitgeteilt. Die neue Leitung firmiert unter mehreren Bezeichnungen: Korridor D, Gleichstrompassage Süd-Ost und Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ).
Ohne neue Leitungen Strom im Süden teurer
Umstritten sind die Leitungsverläufe vor allem in Bayern, auch in Thüringen gibt es Widerstand. Ohne die neuen Leitungen würde Energie in Süddeutschland auf längere Sicht teurer, betonte Schucht. 42 Prozent des in Ostdeutschland produzierten Stroms stammen inzwischen aus Sonne, Wind und Biomasse, wie aus Daten von 50Hertz hervorgeht. "Das ist Weltrekord", sagte Schucht. Der bundesweite Durchschnitt liege bei 26 Prozent.