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Gebühren für Stromnetze steigen um rund 8 Prozent

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Im kommenden Jahr steigen die Stromnetzgebühren im bundesdeutschen Durchschnitt um 8 Prozent an. Ein Musterhaushalt muss mit Mehrkosten von 20 Euro (netto) rechnen. Die jeweilige Belastung unterscheidet sich jedoch je nach Wohnort stark.

In Brandenburg werden 50 Euro (netto) mehr fällig, in einigen Regionen müssen Verbraucher sogar mit bis zu 80 Euro (netto) mehr rechnen. Auch in weiten Teilen Bayerns müssen über eine Million Haushalte mit höheren Netzgebühren von über 70 Euro (netto) rechnen. Das hat eine Auswertung des unabhängigen Verbraucherportals Verivox ergeben.

Stromkosten steigen auf breiter Front

Bei einem Verbrauch von 4.000 kWh pro Jahr liegen die Stromnetzgebühren im Jahr 2016 bei 265 Euro. Im kommenden Jahr wird dieser Betrag im bundesweiten Durchschnitt auf 285 Euro ansteigen. Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer. Die zusätzlich angestiegene EEG-Umlage wird die Strompreise noch weiter treiben.

„Der Hauptgrund für die steigenden Stromnetzgebühren sind die Kosten für Eingriffe ins Stromnetz. Die Netzbetreiber gewährleisten damit die Stabilität der Netze. Zusätzliche Kosten entstehen dabei durch kurzfristige Änderungen des Kraftwerkseinsatzes, für die die Betreiber entsprechend entschädigt werden“, erläutert Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung von Verivox.

Bayern, Niedersachsen und Brandenburg am stärksten betroffen

In den neuen Bundesländern liegt der durchschnittliche Anstieg der Netzgebühren bei 11 Prozent, in den alten Bundesländern sind es 7 Prozent. Der stärkste Anstieg ist jedoch in Bayern mit knapp 18 Prozent zu verzeichnen, was jährlichen Mehrkosten von 43 Euro entspricht. In Niedersachsen und Brandenburg steigen die Kosten um jeweils 14 Prozent.

Glück haben die Verbraucher in Baden-Württemberg. Hier sinken die durchschnittlichen Stromnetzgebühren um knapp 1 Prozent. Auch in Nordrhein-Westfalen und im Saarland sind bisher kaum Veränderungen zu beobachten.

Methodik

Verivox hat die vorläufigen Netzentgelte für 2017 ausgewertet, die von den Netzbetreibern Mitte Oktober veröffentlicht wurden. Für die Auswertung wurden Netze erfasst, die zusammen 90 Prozent der deutschen Haushalte abdecken. Netznutzungsentgelte werden für Ausbau und Instandhaltung der Leitungen erhoben. Auch die Kosten für Zählerinstallation, Ablesung und Abrechnung sind darin enthalten. Sie werden gemeinsam von den Verbrauchern im jeweiligen Verteilnetz getragen.