Gebäude energetisch sanieren mithilfe vom Staat
Stand: 17.08.2012
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Berlin - Rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland fällt auf den Gebäudebereich. Bei etwa 30 Prozent liegt der Anteil der Gebäude am gesamten CO2-Ausstoß. Der Bund stellt 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für CO2-Gebäude-Sanierungsprogramme bereit.
Für wen lohnt sich die Sanierung?
Die Faustregel ist: Je älter ein Haus ist, desto höher ist der Energiebedarf und entsprechend das Sparpotenzial. Wer genau wissen will, ob sich eine Sanierung lohnt, sollte sich individuelle Beratung holen. Hier helfen etwa die Verbraucherzentralen zu erschwinglichen Preisen. Weitergehende Gutachten von Sachverständigen kosten oft gut 1000 Euro, die Gutachten werden aber vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit mehreren hundert Euro gefördert.
Was sind sinnvolle Gebäudesanierungen?
Durch eine bessere Dämmung von Fassaden und Geschossdecken kann der Energieverlust über Außenwände oder Dach gesenkt werden. Modernere Fenster wiederum geben weniger Wärme durch die Scheiben ab und senken ebenfalls den Energieverbrauch.
Was kann bei der Heizung gemacht werden?
Hier liegt neben der besseren Dämmung der zweite Schlüssel zum Senken des Energieverbrauchs. Moderne Heizkessel heizen zwar häufig weiter mit Öl oder Gas, sie benötigen aber deutlich weniger Brennstoff als alte Kessel. Eine Alternative können mit Holz oder Holzpellets befeuerte Heizungen sein. Die Heizkessel werden oft auch mit erneuerbaren Energien kombiniert, etwa mit Erdwärme oder Solarwärme für Warmwasser. Zudem können Heizungsrohre besser gedämmt werden und Flach-Heizkörper senken den Verbrauch.
Wohin fließen die 1,5 Milliarden Euro vom Staat?
Die staatliche Förderbank KfW hat eine ganze Reihe von Programmen aufgelegt. Hierfür stehen nun bis 2014 jedes Jahr 1,5 Milliarden Euro bereit, die Hausbesitzer abrufen können. Es gibt zinsverbilligte Kredite und Zuschüsse für Investitionen in energieeffizientes Bauen und Sanieren, gefördert werden Einzelmaßnahmen ebenso wie Komplettsanierungen und Neubauten. Allerdings muss durch die Maßnahmen ein bestimmter Standard erreicht werden - die Fördersumme richtet sich danach, wie die Energieeffizienz nach der Maßnahme ist.
Welche weiteren Förderprogramme gibt es?
Das BAFA hat mit Mitteln des Bundesumweltministeriums auch in diesem Jahr sein Marktanreizprogramm im Angebot. Damit wird etwa die Errichtung und Erweiterung von Solaranlagen an Privathäusern gefördert. Auch Biomasse-Anlagen, besonders emissionsarme Scheitholz-Vergaserkessel oder effiziente Wärmepumpen werden durch Investitionszuschüsse gefördert. Über die BAFA läuft auch die Förderung von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung. KWK-Anlagen, auch Blockheiz-Kraftwerke genannt, erzeugen zugleich Strom und Wärme und gelten als besonders effizient.
Gibt es auch steuerliche Vergünstigungen?
Die soll es nach den Vorstellungen der Bundesregierung geben. Allerdings ist für die geplante steuerliche Vergünstigung die Zustimmung der Länder nötig. Und die Verhandlungen darüber stocken: Im Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat konnte bisher noch keine Einigung erzielt werden. Ein Kompromiss ist derzeit nicht in Sicht.