GDF und Suez fusionieren - Neuer europäischer Energieriese
Stand: 04.06.2008
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Paris (dpa) - Der staatliche französische Gasanbieter GDF und der private französisch-belgische Energie- und Versorgerkonzern Suez schließen sich zu einem der weltgrößten Energiekonzerne zusammen. Rund zweieinhalb Jahre nach der Ankündigung der Fusion billigte der GDF-Verwaltungsrat am Mittwoch die Fusion. Der Suez-Verwaltungsrat wollte Stunden später folgen. "Am 16. Juli wird eine Hauptversammlung die Gründung vollziehen", sagte eine GDF-Sprecherin der dpa in Paris. Der Staat wird an dem neuen Konzernriesen mit mehr als 90 Milliarden Euro Börsenwert eine Sperrminorität von 35,6 Prozent halten.
Der neue Gesamtkonzern will mit dem Mischangebot von Gas und Strom nicht nur im Ausland expandieren, sondern auch dem französischen Stromanbieter EDF auf dem Heimatmarkt 20 Prozent der Kunden abjagen. In Belgien würde Suez GDF die Märkte weitgehend beherrschen. Die EU- Kommission hat daher die Fusion nur unter der Auflage genehmigt, dass beide belgische Konzernteile verkaufen. Suez tauscht in einem Milliardengeschäft mit der italienischen ENI sein belgisches Gasnetz unter anderem gegen die römische Wasserversorgung. GDF will sein belgisches Stromgeschäft an EDF abgeben.
Suez ist mit einem Umsatz von 47,5 Milliarden Euro (2007) fast doppelt so groß wie die GDF. Von den Einnahmen entfielen 17,6 Milliarden Euro auf die Sparte Energie Europa, 6,6 Milliarden auf Energie International und 11,3 Milliarden auf Energiedienste. GDF, der zweitgrößte Gaskonzern Europas nach der russischen Gazprom, kam auf 27,4 Milliarden Euro Umsatz. Beide Konzerne sind rentabel und haben großes Entwicklungspotenzial. Suez kam 2007 auf 3,9 Milliarden Euro Überschuss,