GDF Suez plant Akw-Expansion - E.ON-Beteiligung erwünscht
Stand: 16.07.2009
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Paris - Ein Jahr nach der Fusion zu einem der größten Energiekonzerne der Welt setzt GDF Suez auf eine aggressive internationale Wachstumsstrategie. Die Atomkraft sei dabei eine "strategische Entwicklungsachse", sagte Konzernchef Gérard Mestrallet dem Finanzblatt "La Tribune" (Donnerstag). Den geplanten dritten EPR-Reaktor in Frankreich würde GDF Suez gerne mit Partnern wie E.ON und Total bauen und betreiben. GDF Suez ist bereits am geplanten zweiten Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) in Frankreich beteiligt.
Der teilstaatliche Konzern (Staatsanteil 35,6 Prozent) will zudem in Abu Dhabi einen EPR mit Partnern wie Total und Areva bauen und betreiben. "In Großbritannien haben wir die Absicht, einen oder zwei EPR mit unseren Verbündeten Iberdrola und Scottish and Southern Power zu bauen", sagte Mestrallet. "In Brasilien haben wir den Bau mehrerer Atomkraftwerke vor." Dort ist der Konzern größter privater Stromproduzent.
Im laufenden Jahr will GDF Suez zwölf Milliarden Euro investieren. 2010/2011 sollen weitere 18 Milliarden Euro folgen. Dabei gehe es um organisches Wachstum und zahlreiche industrielle Projekte in der Welt, sagte Mestrallet. GDF Suez hatte nach der Finanzkrise die Riesensumme von zwölf Milliarden Euro auf dem Anleihemarkt aufgenommen. Nach der Fusion 2008 hatte der Konzern unter anderem den größten Stromanbieter Singapurs sowie Firmen in den USA und der Türkei gekauft. GDF Suez ist an der Börse mit 57 Milliarden Euro fast doppelt so viel wert wie RWE und kommt auf mehr als 83 Milliarden Euro Umsatz.