Gazprom und E.ON verschieben Gas-Kraftwerksbau
Stand: 06.07.2009
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Berlin/Lubmin - Die beiden Energieriesen Gazprom und E.ON haben den Bau ihres Gas-Kraftwerks in Lubmin bei Greifswald auf unbestimmte Zeit verschoben. Als Grund für die Entscheidung nannte Gazprom die aktuelle Wirtschaftskrise sowie den rückläufigen Gasverbrauch. Die Entscheidung sei einvernehmlich zwischen den Partnern gefallen, sagte der Sprecher von Gazprom Germania, Burkhard Woelki, am Montag der dpa. Sollte sich die allgemeine Wirtschaftssituation wieder entspannen, sei es denkbar, dass Lubmin wieder nach vorne rücke.
Gazprom und E.ON hatten vor knapp eineinhalb Jahren ein Joint Venture für den Bau eines Gas-und Dampfturbinenkraftwerks am früheren Atomstandort Lubmin geschlossen. Für den Bau des 1200-Megawatt-Kraftwerks lag durch das ursprüngliche Vorgängerprojekt der Firma Concord Power Lubmin (CPL) bereits eine Errichtungsgenehmigung vor, die im Sommer 2009 verlängert werden muss. Ursprünglich sollte das Kraftwerk in Zusammenhang mit dem Bau der 1200 Kilometer langen Ostsee-Pipeline des Firmenkonsortiums Nord Stream in Betrieb gehen. Im russisch-europäischen Firmenkonsortium Nord Stream ist Gazprom Mehrheitseigner mit 51 Prozent der Gesellschafteranteile. Nord Stream will von Ende 2011 an russisches Erdgas durch die Ostsee nach Lubmin transportieren. Derzeit läuft für das 7,4 Milliarden Euro-Projekt das Genehmigungsverfahren.