Gazprom meldet Kaufinteresse für Teile von E.ON an
Stand: 06.06.2011
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München/Düsseldorf - Der russische Energieriese Gazprom hat vor, sein Geschäft in Deutschland auszubauen und prüft eine Übernahme von Teilen des E.ON-Konzerns. Gazprom verfolge mit Interesse, dass Deutschlands größter Energieversorger Unternehmensbeteiligungen im Milliardenwert verkaufen wolle. Dies sagte Vorstandschef Alexej Miller der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe).
Sein Konzern sei bereit, einen Einstieg bei E.ON oder dessen Gastochter Ruhrgas zu prüfen, sagte Miller. "Wir werden solche Angebote prüfen, die über reine Finanzinvestitionen hinausgehen und dem Konzern Mitsprache einräumen." Es gehe um strategische Investitionen oder Partnerschaften. Bislang aber habe es keine entsprechende Offerte von E.ON gegeben.
E.ON hatte bereits Ende 2010 angekündigt, sich in den kommenden Jahren von Geschäftsfeldern im Volumen von 15 Mililarden Euro zu trennen, um den Schuldenberg abzubauen. Nach einem neuen Rekordgewinn verfügt Gazprom über großen finanziellen Spielraum. Dennoch gilt das Interesse von Gazprom als brisant. Denn mit einem Einstieg bekäme das Moskauer Unternehmen Zugriff auf das strategisch wichtige Leitungssystem des deutschen Konzerns.
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