Gas-Fracking ist aus Geologensicht unbedenklich
Stand: 17.06.2014
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Berlin - Deutschland sollte sich die Option auf das umstrittene Gas-Fracking nach Ansicht des Präsidenten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hans-Joachim Kümpel, offenhalten. Auf diese Weise könnten die zur Neige gehenden deutschen konventionellen Erdgasvorräte über einen langen Zeitraum ersetzt werden, sagte Kümpel am Samstag im rbb-Inforadio. "Wir kennen aus geowissenschaftlicher Sicht keinen Grund, der es verbieten sollte, Fracking durchzuführen", so Kümpel. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an strengen Auflagen für die Förderung aus mehreren tausend Meter tiefen Schichten, bei denen das Gestein aufgebrochen wird, damit Gas entweichen kann. Mehrere Bundesländer sowie Grüne und Linke pochen auf ein Verbot.
Befürchtet wird vor allem eine Gefahr für das Trinkwasser durch den Einsatz eines Chemikaliengemisches bei dieser Methode. "Die Risiken, die im Zusammenhang mit der Schiefergasförderung dargestellt werden, halten wir für überzogen", sagte Kümpel. Fracking sei in Deutschland zur Gewinnung von Erdgas aus tiefen Erdschichten und bei der Geothermie in über 50 Jahren schon in mehr als 320 Fällen angewandt worden. Dabei habe man Erfahrungen gewonnen. Die Schiefergasförderung durch Fracking und Horizontalbohrung sei insgesamt eine Technik, "die ein verschwindend geringes Risiko in sich trägt."
Das BGR vertritt seit Jahren eine andere Linie zum Fracking als das Umweltbundesamt (UBA), das weitaus größere Risiken und Gefahren bei der Fördermethode sieht.