Gabriel will Milliardenbürgschaften für Offshore-Windparks
Stand: 24.12.2008
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Frankfurt/Main - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) will die geplanten Windparks in der Nord- und Ostsee mit staatlichen Bürgschaften in Milliardenhöhe voranbringen. "Wir denken über Bürgschaften nach, die solche Großprojekte absichern", sagte Gabriel der "Frankfurter Rundschau" vom Dienstag. Wie aus einer Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht, sind derzeit 21 sogenannte Offshore-Windparks bereits genehmigt.
Bürgschaften des Bundes für Windparks seien trotz der Finanzhilfen der Bundesregierung für die Bankenbranche oder eine mögliche Unterstützung für den Autobauer Opel möglich, sagte Gabriel. "Das Ausfall-Risiko ist bei erneuerbaren Energien sehr gering."
Der Umweltminister sprach sich zudem dafür aus, die Genehmigungszeiten für die Stromanschlüsse an die Küste zu beschleunigen. Das verbessere die Renditebedingungen. Die großen Offshore-Windparks sollen helfen, den Anteil des Ökostroms im deutschen Stromnetz bis 2020 von derzeit 15 auf über 25 Prozent anzuheben. Allerdings sind Banken wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise kaum noch bereit, die nötigen Milliarden-Investitionen zu finanzieren. Der Bund könnte sie nun über Bürgschaften garantieren.
Von den bisher 21 genehmigten deutschen Offshore-Windparks befinden sich 18 in der Nordsee und drei in der Ostsee, wie der Pressedienst des Bundestages unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf die FDP-Anfrage berichtete. Demnach räumte die Bundesregierung ein, dass ein Teil der Stromleitungen von den Windparks zum Festland auch durch Naturschutzgebiete wie das Wattenmeer Schleswig-Holsteins oder Niedersachsens verläuft. Den Erbauern der Windparks würden jedoch umfassende Auflagen gemacht, um negative Auswirkungen der Bauarbeiten auf die Meeresumwelt zu vermeiden. Dennoch könnten Auswirkungen auf die Lebewesen in Nord- und Ostsee nicht ausgeschlossen werden.