Gabriel will Bericht zur Sicherheit aller deutschen AKW
Stand: 19.07.2007
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Kiel (AFP) - Nach der Akw-Pannenserie in Schleswig-Holstein will Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) von den zuständigen Landesbehörden in ganz Deutschland einen Bericht zur Sicherheit aller deutschen Atomkraftwerke anfordern. Das kündigte Gabriel am Donnerstag bei einem Gespräch mit der schleswig-holsteinischen Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) in Kiel an. Hintergrund seien die sich oft über Jahre hinziehenden Sicherheitsüberprüfungen der Anlagen, sagte ein Sprecher des Landesministeriums. Am Mittwoch war eine Liste offener Punkte einer seit 2001 laufenden Sicherheitsanalyse des Akw Brunsbüttel bekannt geworden. Unterdessen meldeten Aufsichtsbehörde und Betreiber am Donnerstag einen weiteren Fehler im Akw Brunsbüttel.
Dem Kieler Sozialausschuss legte Trauernicht am Donnerstag einen Zwischenbericht über die Störfälle und Pannen in den Akw Krümmel und Brunsbüttel vor. Darin wirft sie dem Betreiber erneut vor, er habe Informationen zunächst nur auf Druck des Ministeriums veröffentlicht. Auch hätten die Pressemitteilungen von Vattenfall Darstellungen enthalten, "die dem Betreiber zu dem Zeitpunkt als falsch bekannt gewesen sein müssen".
Bei einer angeordneten Überprüfung von Dübeln im Sicherheitssystem wurden laut einem Ministeriumssprecher zu große Bohrungen in Dübelplatten festgestellt. Mit ihnen sind demnach Rohrleitungen befestigt. Bis zum Abschluss der Überprüfung und Instandsetzung werde der Meiler vom Netz getrennt bleiben, hieß es. Das Akw Brunsbüttel war am Mittwoch wegen "Auffälligkeiten" in den Ölkreisläufen eines Transformators heruntergefahren worden.