Gabriel gegen Vattenfall-Zerschlagung in Deutschland
Stand: 11.11.2014
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Berlin - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hält einen Verkauf des deutschen Vattenfall-Stromgeschäfts nur im Paket für sinnvoll. Alle Vattenfall-Aktivitäten - Wasserkraft, Braunkohle in Ostdeutschland sowie weitere Kraftwerke im Osten und Westen - sollten in einer Hand bleiben.
"Eine Zerschlagung dieses Verbunds würde die Sicherung der Beschäftigung und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensbestandteile ebenso gefährden wie überzogene Preisvorstellungen", betont Gabriel in einem Strategie-Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
An diesem Dienstag trifft sich der SPD-Chef mit Vattenfall-Betriebsräten zu einem Krisengespräch. Der schwedische Staatskonzern Vattenfall hatte auf Druck der neuen rot-grünen Regierung in Stockholm angekündigt, den Braunkohle-Tagebau in der Lausitz ganz oder teilweise zu verkaufen. Dort arbeiten etwa 8000 Menschen. Deutschlands größter Braunkohleförderer RWE will das Vattenfall-Geschäft nicht übernehmen.
Gabriel meint, dass Vattenfall nach Jahren mit Milliardengewinnen in Deutschland eine besondere Verantwortung habe für den Erhalt der Arbeitsplätze sowie für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Die Fehlinvestitionen des Managements mit zweistelligen Milliardenverlusten in anderen Ländern dürften nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer und der deutschen Stromkunden abgeladen werden. Demnächst will Gabriel nach Stockholm fahren, um mit dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven über die Vattenfall-Zukunft zu reden.