Gabriel entscheidet: AKW Brunsbüttel bleibt abgeschaltet
Stand: 05.05.2009
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Berlin - Der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat entschieden, dass die Laufzeit des derzeit abgeschalteten Atommeilers Brunsbüttel aus Sicherheitsgründen nicht verlängert wird. Am Dienstag wies er den Antrag des Energieversorgers Vattenfall zurück, bisher nicht produzierte Reststrommengen des Kernkraftwerks Krümmel auf Brunsbüttel zu übertragen. Gabriel sagte: "Ein Sicherheitsvergleich beider Anlagen hat ergeben, dass das Atomkraftwerk Brunsbüttel über noch weniger Sicherheitsreserven verfügt als der seit einem Transformatorbrand am 28. Juni 2007 ebenfalls abgeschaltete Reaktor Krümmel."
Gabriel appellierte an die Energiekonzerne, eher die ältesten Atomkraftwerke abzuschalten und deren restlichen Strommengen auf neuere Anlagen zu übertragen. Dies sei ohne Antrag möglich. In diesem Falle würden sich deren Laufzeiten entsprechend verlängern und nicht die der älteren Anlagen, was die Betreiber bisher anstreben.
Auch zur Sicherstellung der Energieversorgung im norddeutschen Raum und für den Klimaschutz sei die Strommengenübertragung nicht erforderlich, begründete Gabriel seine Ablehnung. Nach derzeitiger Planung soll das AKW Brunsbüttel 2012 endgültig abgeschaltet werden. Erst Ende März hatte das Bundesverwaltungsgericht die Verlängerung der Laufzeit für Brunsbüttel durch Strommengenübertragung des seit längerem stillgelegten Kraftwerks Mülheim-Kärlich abgelehnt. Vattenfall hatte aber bereits ersatzweise die Verlagerung der Strommengen aus dem Meiler Krümmel verlangt.
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