Wilhelmshaven/Berlin (dpa) - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat den geplanten Betreiberwechsel für das marode Atommüll- Lager Asse in Niedersachsen als dringend notwendig bezeichnet. "Dies ist eine richtige und konsequente Entscheidung", sagte Gabriel am Donnerstag in Wilhelmshaven.
Der in die Kritik geratene bisherige Betreiber - das dem Bundesforschungsministerium gehörende Münchner Helmholtz-Zentrum - soll vom Bundesamt für Strahlenschutz abgelöst werden. Das hatte Gabriel zuvor bei einem Spitzengespräch in Berlin mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und dem niedersächsischen Umweltminister verabredet.
Wegen des durch radioaktiv verseuchte Lauge verschlimmerten Zustands des alten Forschungsbergwerks müsse nun das schärfere
Atomrecht gelten und nicht mehr nur das Bergrecht, sagte Gabriel. Bis Ende dieses Jahres erwarte er in Auftrag gegebene Gutachten zur Standortsicherheit des Bergwerks sowie zu alternativen Konzepten für die Schließung. Jetzt müsse zügig gehandelt werden, denn "eine Lösung gibt es nicht - nämlich kein
Endlager." Asse sei auf jeden Fall nicht mit dem geplanten Schacht Konrad in Niedersachsen zu vergleichen, wo künftig schwach und mittelstark strahlende Abfälle gelagert werden sollen.