Gabriel bekräftigt Atomausstieg aus Sicherheitsgründen
Stand: 29.06.2007
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Berlin (dpa) - Die Abschaltung der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel belegt nach Ansicht von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Notwendigkeit des Atomausstiegs. "Je länger ein Kraftwerk läuft, desto höher ist die Störanfälligkeit", warnte Gabriel am Freitag in Berlin. Je älter die Atommeiler seien, desto vorsichtiger müsse man sein. Wenige Tage vor dem Energiegipfel zwischen Bundesregierung und Wirtschaft wies er die Forderung der Stromkonzerne nach einem Zurückdrehen des Atomausstiegs zurück. "Wir werden antworten, dass es dafür im Deutschen Bundestag keine Mehrheit gibt", sagte Gabriel.
Der Umweltminister will einen Antrag von Vattenfall auf Übertragung von Strommengen des stillgelegten Atomkraftwerks Mülheim- Kärlich auf den 30 Jahre alten Atommeiler Brunsbüttel nicht genehmigen. Im Mai hatte Gabriel einen Antrag von RWE für einen Übertrag auf das Kraftwerk Biblis A zurückgewiesen. Der Vorstoß des Stromversorgers EnBW für längere Laufzeit des Atomkraftwerks Neckarwestheim I ist noch offen. Nach dem zwischen der rot-grünen Bundesregierung und der Energiewirtschaft vereinbarten Atomausstieg, den die große Koalition 2005 bekräftigte, soll der letzte Meiler 2020 oder 2022 vom Netz gehen.