Hagen/Berlin - Fußbodenheizungen verströmen einen Hauch von Luxus im Haus. Unsichtbar spenden sie Wärme und Behaglichkeit in den Räumen. Heizkörper und Rohre bleiben unsichtbar, und auf dem gleichmäßig erwärmten Boden kann man barfuss laufen. Mittlerweile ist dieser Luxus schon fast Standard. Jeder zweite Bauherr entscheidet sich beim Neubau eines Einfamilienhauses für eine Fußbodenheizung, so der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen. Denn sie ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll und bietet im Vergleich zu herkömmlichen Heizungssystemen mehr Behaglichkeit und Komfort. Außerdem sind Fußbodenheizungen sauber, gesund und sorgen für ein gutes Raumklima, in dem Feuchtigkeit und Schimmelpilz keine Chance haben.
Mit einer Fußbodenheizung kann man auch
Energie sparen. Nach Angaben des Immobilienportals immowelt.de lässt sich mit einer solchen Heizung die Temperatur niedriger halten als bei einem herkömmlichen Heizsystem, ohne dass es spürbar kälter wird. Um bis zu zwei Grad kann der Temperaturunterschied im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen liegen. Und jedes Grad Temperaturabsenkung spart ungefähr sechs Prozent
Energie.
Aber Fußbodenheizungen haben auch energetische Nachteile. Sie lassen sich relativ langsam aufheizen oder abkühlen. So kann es passieren, dass die Heizung nicht schnell genug auf ansteigende Temperaturen durch starke Sonneneinstrahlung reagiert und der Raum überhitzt. Oder es bleibt eine Zeitlang kühl, wenn die Außentemperaturen sinken.
Damit Fußbodenheizungen ihre Vorteile entfalten können, müssen sie fachgerecht geplant und installiert werden. Der Bauherren-Schutzbund (BSB) empfiehlt dringend, einen Fachmann, also einen professionellen Heizungsbauer, zu beauftragen. Allgemeine handwerkliche Routine genüge nicht. Wird eine Fußbodenheizung nicht vernünftig berechnet, sind Unzufriedenheit und Unbehagen unausweichliche Folgen. Spätestens im ersten Winter kommt dann das böse Erwachen.
Die wichtigsten Punkte bei Fußbodenheizungen sind nach den Erfahrungen des BSB angemessene Pumpenauslegung, Rohrdimensionierung, hydraulischer Abgleich der Anlage und die Rohrdämmung der nicht zu Heizzwecken genutzten Verbindungsleitungen. Dabei müssen die an Ort und Stelle herrschenden Bedingungen einbezogen werden. Denn die Raumheizlast ist nicht nur abhängig von der Außentemperatur. Elektrogeräte, Beleuchtungskörper, Kaminöfen und die Sonneneinstrahlung sorgen zusätzlich für Fremdwärme. Das muss eingerechnet werden. Wichtig ist, dass sich die
Fußbodenheizungen selbst regeln und auf diese äußeren Umstände einstellen können.
Fußbodenheizungen gibt es als Systeme mit Strom oder Warmwasser. Die elektrische Fußbodenheizung ist zwar in der Anschaffung günstig und hat eine geringere Aufbauhöhe als die Warmwasser-Variante, so BSB-Experten. Aber auf Dauer kann Heizen mit
Strom teuer werden. Energiesparender sind Warmwasser-Fußbodenheizungen. Sie kommen wegen der Ausnutzung des gesamten Bodens mit einer geringen Vorlauftemperatur von nur 33 bis 40 Grad aus. Damit können sie auch an die Nutzung alternativer Energiequellen wie die Sonne oder Umweltwärme gekoppelt werden.
Fußbodenheizungen lassen sich gut mit Fliesen- oder Plattenbelägen kombinieren, da diese eine gute Wärmeabgabe gewährleisten. Aber auch Teppichböden, Laminat, Dielen oder Parkett sind geeignet, sofern sie für eine Fußbodenheizung zugelassen sind. Ob das der Fall ist, erkennt man beispielsweise an einem Symbol des EGT-Teppichsiegels, das einen geringen Wärmedurchlasswiderstand und Hitzebeständigkeit attestiert.