Fukushima: Zehntausende Krebserkrankungen
Stand: 08.03.2013
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Berlin – Die internationale Ärztevereinigung IPPNW hat eine statistische Abschätzung der gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe in Fukushima vorgelegt. Neben einem Rückgang der Geburten und erhöhter Säuglingssterblichkeit leiden immer mehr Kinder an Schilddrüsenknoten.
Die Veränderungen der Schilddrüse treten bei Erwachsenen häufig auf, bei Kindern seien diese aber „als Krebsvorstufen anzusehen“, sagt Winfrid Eisenberg, einer der Autoren der IPPNW-Studie. Allein in der Präfektur Fukushima wurden bei 55.000 Kindern Schilddrüsenzysten oder –knoten festgestellt.
Die Organisation räumt ein, dass es noch zu viele Unsicherheiten gibt, um die gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe vollständig einschätzen zu können. Die Auswirkungen von radioaktiv belasteten Nahrungsmitteln seien noch nicht klar und das japanische Gesundheitsministerium gebe zu wenige konkrete Messwerte an. Die Autoren schätzen die Anzahl der Krebserkrankungen, die allein durch die äußere Strahlenbelastung entstehen, zwischen 20.000 und 40.000 ein. Dies seien konservative Schätzungen – die tatsächliche Zahl wird voraussichtlich noch deutlich höher liegen.