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Fukushima: Weitere Lecks befürchtet - Tödliche Strahlendosis

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Tokio - Nach einem schweren Leck in der Atomruine Fukushima haben die Reparaturtrupps an Tanks mit Kühlwasser weitere Spuren mit einer tödlichen Dosis Radioaktivität entdeckt. Wie der Betreiberkonzern Tepco am Sonntag nach japanischen Medienberichten mitteilte, wurde neben einem Abwassergraben, der zum Meer führt, unter anderem Strontium festgestellt. Strontium gilt unter Experten als "Knochenkiller". Zuvor hatte Tepco an drei Tanks sowie einem Verbindungsrohr eine Strahlendosis von bis zu 1800 Millisievert pro Stunde gemessen - wer einer solchen Dosis vier Stunden ausgesetzt ist, würde sterben.

Allerdings gebe es keine Anzeichen dafür, dass der Wasserstand in den zusammengeschraubten Stahltanks gesunken sei. Neben den Tanks wurden Wasserpfützen entdeckt. Woher dieses Wasser kommt, ist unklar. Der Betreiber schloss weitere Lecks nicht aus.

Aus einem der Tanks waren kürzlich 300 Tonnen hochgradig verstrahlten Wassers ausgelaufen. Die Atomaufsichtsbehörde hob daraufhin die Gefahrenstufe auf Stufe 3 ("ernster Zwischenfall") der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (Ines) an.

Tepco entdeckte die hohen Strahlenwerte an vier Stellen. Die höchsten Werte von bis zu 1800 Millisievert pro Stunde wurde an einem Tank gemessen, an dem die Strahlung zuvor noch 100 Millisievert betragen hatte. Bei einem anderen Tank stieg sie von 70 auf 220 Millisievert.

Die Tanks sind laut Medien von der gleichen Bauart wie der, aus dem es herausgeleckt war. Außerdem wurde an einem nahen Brunnen, aus dem Grundwasser gepumpt wird, bevor es Reaktorgebäude erreicht, sowie  in einem Abflussschacht ebenfalls erhöhte Strahlenwerte gemessen.

Seit dem GAU infolge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 wird unentwegt Wasser zur Kühlung in die Reaktoren gepumpt. Um der riesigen Wassermengen Herr zu werden, hat Tepco in Eile Hunderte Tanks aufgestellt. Erschwerend kommt hinzu, dass jeden Tag Hunderte Tonnen Grundwasser in die Reaktorgebäude eindringen und sich mit dem kontaminierten Kühlwasser vermischen. Kürzlich hatte Tepco zugegeben, dass tagtäglich rund 300 Tonnen belastetes Wasser ins Meer sickern.