Fukushima: Verstrahltes Kühlwasser ist größtes Problem
Stand: 23.04.2013
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Tokio - Die internationale Atomenergiebehörde IAEA sieht Fortschritte bei der Bewältigung der Krise im japanischen Fukushima. Das größte Problem stellt aber nach wie vor das viele radioaktiv verseuchte Kühlwasser dar.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat Japan aufgerufen, die Lagerung gewaltiger Mengen verseuchten Kühlwassers in der Atomruine Fukushima noch besser zu managen. Dies sei kurzfristig die "größte Herausforderung", heißt es in einer am Montag vorgelegten Zusammenfassung eines Zwischenberichts der IAEA zum Abschluss einwöchiger Inspektionen und Gespräche eines eigenen Expertenteams mit Japans Atomaufsicht sowie dem Betreiber Tepco.
Zugleich lobte die IAEA Japan jedoch für das seit Beginn der Katastrophe vor über zwei Jahren erreichte. "Außerordentlich engagierte Arbeiter haben bedeutende Leistungen erzielt, doch steht Japan weiter vor schwierigen Herausforderungen bei der Stilllegung der Anlage", sagte der Leiter des IAEA-Teams, Juan Carlos Lentijo.
In Folge des schweren Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 war das AKW schwer verwüstet worden. Es kam zum GAU. Es war die erste Reise der IAEA zur Überprüfung von Japans Bemühungen um einen Rückbau der Atomruine. Sie erfolgte kurz nachdem eine Serie von Zwischenfällen den nach wie vor fragilen Zustand der Anlage deutlich gemacht hatte. So waren in Behältern zur Lagerung der riesigen Mengen verseuchten Wassers zur Kühlung der Reaktoren jüngst mehrere Lecks aufgetreten. Zudem hatten Stromausfälle die Kühlsysteme für Abklingbecken zeitweise lahmgelegt.
Zwar habe es Tepco geschafft, für eine stabile Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken zu sorgen, so der IAEA-Teamchef. Doch müssten die auf dem Gelände stehenden Behelfssysteme zum Beispiel zur Stromversorgung fest installiert werden, um deren Stabilität zu verbessern. Zudem riet die IAEA zu einer verbesserten Strategie, um der gigantischen Mengen an verseuchtem Kühlwasser Herr zu werden. Dazu gehörten zuverlässigere technische Systeme. Einen vollständigen Bericht will die IAEA Japan in den nächsten vier Wochen vorlegen.