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Fukushima: Kühlung des AKW stabilisiert

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Tokio - Laut offiziellen Angaben ist die Kühlung der zerstörten Kraftwerksreaktoren im japanischen Atommeiler Fukushima nun stabilisiert, wie die Regierung am Dienstag meldete. Damit sei der Weg geebnet, zum nächsten Schritt bei der Bewältigung der seit mehr als vier Monaten andauernden Krise überzugehen: die Atomruine vollständig unter Kontrolle zu bringen und einen sogenannten "cold shutdown" zu erreichen. Das teilte die Regierung laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo mit.

Unterdessen verhängte der Staat nach dem Bekanntwerden mehrerer Fälle von verstrahltem Rindfleisch einen Lieferstopp für Rinder aus der gesamten Provinz Fukushima. Die Entscheidung erfolgte, nachdem rund 650 mit verstrahltem Heu gefütterte Rinder aus Fukushima an Schlachthöfe in ganz Japan geliefert worden waren. Es ist nicht bekannt, ob verstrahltes Fleisch an Konsumenten verkauft wurde. Die betroffenen Bauern sollen nach Angaben eines Regierungssprechers Entschädigungen bekommen.

Wie es weiter hieß, sei die radioaktive Verseuchung um die Atomanlage herum inzwischen reduziert worden, wie Kyodo weiter meldete. Bis zum Januar will der Betreiberkonzern Tepco die Anlage unter Kontrolle bringen.

Die Regierung plant laut Kyodo nun, Sicherheitsrichtlinien auszuarbeiten, um die stabile Lage des AKW über einen langen Zeitraum sicherzustellen. Als eines der "mittelfristigen" Ziele strebt Tepco über einen Zeitraum von drei Jahren die Beseitigung von abgebrannten Brennstäben an. In den vergangenen Monaten ist die radioaktive Konzentration um die sechs Reaktoren herum laut Tepco "stetig gesunken". Derzeit liege sie bei maximal 1,7 Millisievert pro Jahr. Derzeit sickerten noch maximal 1 Milliarde Becquerel pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus der Anlage. Das entspricht laut Kyodo etwa einem Zwei-Millionstel des Niveaus zum Zeitpunkt des Unfalls.

Tepco plant nun einen unterirdischen "Schutzwall" um die Reaktorgebäude und Turbinengehäuse zu entwerfen. Damit soll verhindert werden, dass kontaminiertes Wasser aus den Gebäuden sickert und ins Grundwasser gelangt, wie Kyodo weiter berichtete. Der Wall werde voraussichtlich 30 Meter bis zu einer Schicht reichen, die kein Wasser absorbiert. Eine der größten Herausforderungen der vergangenen Monate war es, den Massen an hochgradig verseuchtem Wasser Herr zu werden. Millionen Liter an Wasser wurde in die Anlage gepumpt, um die Reaktoren nach mehrfacher Kernschmelze zu kühlen.

Den Reparaturtrupps sei es inzwischen gelungen, Geräte zur Beseitigung radioaktiver Substanzen aus dem Wasser zu installieren, um das so recycelte Wasser wieder für die Kühlung der zerstörten Reaktoren 1 bis 3 einzusetzen. Zudem wurde Stickstoff in die drei Reaktoren geleitet, um Wasserstoffexplosionen zu verhindern.