Für Energie-Gewerbekunden gelten Rekordpreise in der Krise
Stand: 26.05.2009
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Essen – Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) kommt in seinem diesjährigen Strompreisvergleich zu dem Ergebnis, dass ein mittlerer industrieller Stromkunde 20 Prozent mehr als 2008 für seine Stromlieferung bezahlen könnte. Laut dem Bericht erhöhen sich mitten in der Wirtschaftskrise alle wesentlichen Bestandteile des Strompreises. Das heißt, dass nicht nur die reinen Stromkosten, sondern auch die Netznutzung, die Anteile für die CO2-Einpreisung sowie Steuern und Abgaben steigen.
Am stärksten gestiegen ist dabei der Anteil für die Stromkosten, gefolgt von den gestiegenen Belastungen durch die CO2-Zertifikateeinpreisung. Laut dem Strompreisvergleich des VIK ist hierfür das vollkommen überhöhte Strom- und Zertifikatepreisniveau des vergangenen Jahres verantwortlich – für die meisten Verbraucher das Einkaufsjahr ihres heute verbrauchten Stroms. Dies treffe jetzt auf die Wirtschaftskrise und verschärfe die Not der Industrie, so der VIK. Dazu trügen auch die Netzentgelte bei, und das, obwohl die in diesem Jahr eingeführte Anreizregulierung für sinkende Netzentgelte sorgen sollte. Die Nachricht hoher, oft zweistelliger Netzentgelterhöhungen, rückwirkend zum Jahresanfang, traf viele Unternehmen bis ins Mark, sagte die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energiekunden.
In den letzten Jahren sei der Gesamtstrompreis so stark gestiegen, dass selbst Unternehmen mit einer stattlichen Stromabnahme, im Fall des Beispiels des VIK sind es 40.000.000 kWh im Jahr (der Bedarf von 10.000 Drei-Personenhaushalten), mit ihrem Preis oberhalb des Schwellenwertes für die Konzessionsabgabe lägen, so der VIK. Immer mehr dieser Unternehmen würden nun zusätzlich noch mit dieser Abgabe belastet. Diese wird fällig, wenn der Strompreis eines Unternehmens über dem mittleren Strompreis des jeweils vorvergangenen Jahres liegt.
Die Strompreise bildeten für viele Industrieunternehmen schon über Jahre hin eine der drängendsten Kostenbelastungen. In diesem Jahr verschärfe sich dieser Druck weiter, meint der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Er würde von beeindruckenden Gewinnmeldungen der Versorger begleitet. Die Suche der Industriekunden nach Entlastung sei vor diesem Hintergrund bisher nicht von Erfolg gekrönt. Diese Zeit wäre eine gute Chance für Versorgungsunternehmen, sich im Sinne von Kundenzufriedenheit zu profilieren und innovative Konzepte mit ihren Industrie-Kunden zu erarbeiten, um diesen über die derzeitige schlechte Wirtschaftslage hinwegzuhelfen, argumentiert die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energiekunden. Denn Produktionsverlagerungen oder sogar Standortschließungen ihrer Industriekunden helfe auch den Versorgern nicht, so der VIK.