FTD: Zählerableser gibt Abzocke von Kunden zu
Stand: 30.03.2007
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Hamburg/Essen (dpa) - Der nach Techem zweitgrößte deutsche Energiedienstleister Ista hat einem Pressebericht zufolge die kundenfeindliche Marktstruktur der Branche offen gelegt. "Der (deutsche) Markt hat sich in eine oligopolistische Struktur entwickelt", zitiert die "Financial Times Deutschland" (Freitag) aus einem vertraulichen Ista-Papier, das der Zeitung vorliegt. Techem und Ista sind hier zu Lande die beiden großen Anbieter für das Ablesen von Energie- und Wasserverbrauch. Sie beherrschen mehr als die Hälfte des deutschen Marktes. Die Unternehmen erstellen beispielsweise die Heizkostenrechnungen, über die viele Mieter klagen.
In dem Papier weist der Essener Energiedienstleister Ista laut FTD daraufhin, dass Immobilienverwalter in Deutschland bei den Ablesekosten relativ wenig preissensibel seien, da die gesamten Kosten einschließlich der Ausrüstung auf die Mieter abgewälzt werden könnten. So habe Ista Kaufinteressenten mit folgendem Argument umworben: "Die große Zahl der Kleinkunden steigert noch die beobachtete Preisstabilität im Ablesemarkt, denn die Berechnung für diese Kunden ist weit weniger transparent, und sie haben weniger Verhandlungsmacht als große Profikunden." Das Kartellamt könne nichts dagegen unternehmen, schreibt die FTD.