Französischer Außenminister: Staaten müssen mehr für Klima tun
Stand: 07.09.2015
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Paris - Die Länder der Welt werden vom französischen Außenminister, Laurent Fabius, dringend dazu aufgefordert, ihre nationalen Klimaschutzziele verbindlich vorzulegen. Weniger als drei Monate vor Beginn der Pariser Weltklimakonferenz haben erst 57 Staaten ihre Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der UN eingereicht.
Erste Analysen der bisherigen nationalen Beiträge durch Denkfabriken deuteten darauf hin, dass die Welt damit auf eine Erderwärmung von drei Grad zusteuere, sagte Fabius am Sonntag in Paris. "Das sind noch nicht die zwei Grad", die als Höchstgrenze angestrebt werden, mahnte er.
Auch bei den stockenden UN-Klimaverhandlungen wünschte sich Fabius zum Auftakt zweitägiger informeller Ministerberatungen mehr Tempo. Eine Verhandlungsrunde in Bonn hatte vergangene Woche kaum sichtbare Fortschritte gebracht. In Paris beraten Vertreter aus 57 Ländern über mögliche Kompromisslinien, unter ihnen 37 Minister.
Frankreich will dabei vor allem Fragen nach der finanziellen Unterstützung für Entwicklungsländer beim Klimaschutz und beim Umgang mit Folgen des Temperaturanstiegs in den Blick nehmen. Dabei geht es auch um umstrittene Forderungen nach Ausgleichszahlungen für Klimaschäden. Die Gespräche sind nicht Teil der offiziellen UN-Verhandlungen, bringen aber wichtige Akteure zusammen. Deutschland wird von Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth vertreten.
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