Frankreichs Atommüll-Berg wächst und wächst
Stand: 12.07.2012
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Paris - Die Atomnation Frankreich sieht sich mit einem ständig wachsenden Berg an nuklearen Abfällen konfrontiert. Die Lagerung des Atommülls stellt teilweise ein großes Risiko dar. Areva ist nicht auf dem aktuellsten Stand in Sachen Sicherheitsstandards.
In Frankreich wird der Atommüll-Berg immer höher: Mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter nuklearer Abfälle waren Ende 2010 in dem Land gelagert - und dieses Volumen werde sich bis 2030 verdoppeln, gab die französische Agentur für radioaktive Abfälle (Andra) am Mittwoch in Paris bekannt. 59 Prozent des derzeitigen Atommülls stammen aus Atomkraftwerken, rund ein Viertel aus Forschungslabors und elf Prozent aus dem Militärbereich.
Nur ein geringer Teil von 0,2 Prozent des Atommülls ist hochradioaktiv, und zwar so sehr, dass dies 96 Prozent der gesamten Radioaktivität ausmacht. Die hochradioaktiven sowie die Abfälle mittlerer Radioaktivität sollen ab 2025 in einem Lager in 500 Metern Tiefe untergebracht werden, das derzeit von der Agentur in Nordostfrankreich vorbereitet wird. Frankreich ist der größte Atomstromproduzent Europas und hält auch nach der Katastrophe im japanischen Fukushima an der Kernkraft als Hauptenergiequelle fest.
Die französische Atomaufsicht ASN forderte unterdessen den Energiekonzern Areva auf, die Fristen zur Verbesserung der Sicherheit von gelagertem Atommüll einzuhalten. Dabei geht es um alte Abfälle in der nordfranzösischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, die teils ein ernstes Sicherheitsproblem darstellen, wie die ASN in ihrer Bilanz für 2011 in Erinnerung rief. Manche Lagereinrichtungen würden den aktuellen Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügen. Die radioaktiven Abfälle müssten daher umgelagert werden.