Frankreichs Atomkonzern Areva wegen mangelnder Kontrolle kritisiert
Stand: 28.10.2008
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Paris - Die französische Atomaufsicht hat den Atomkonzern Areva wegen mangelnder Kontrolle seiner Zulieferer kritisiert und einen Baustopp des geplanten EPR-Atomreaktors in Flamanville gefordert. Zuletzt seien Metallteile einer italienischen Firma, die für Flamanville bestimmt waren, nicht ausreichend getestet worden, berichtete die Zeitung «Les Echos» am Dienstag. Areva sei für alle Bauteile verantwortlich, auch wenn sie von Zulieferern produziert würden, betonte die Atomaufsicht. Areva teilte mit, dass die Qualitätsprüfung verbessert werden solle. Die Probleme mit der italienischen Firma Societa delle Fucine hätten jedoch keine Auswirkungen auf den Zeitplan für den EPR-Reaktor.
Die Anti-Atom-Organisation Sortir du nucléaire forderte von Areva jedoch einen Stopp der Bauarbeiten in Flamanville. Die bisherigen Probleme mit dem Betonfundament und der Stahlverkleidung hätten gezeigt, dass die Sicherheit des geplanten Atomkraftwerks nicht gewährleistet werden könne. Die Organisation forderte außerdem erneut das Abschalten dreier Atomkraftwerke, die länger als 25 Jahre in Betrieb sind. Die Arbeiten am EPR-Reaktor in Flamanville haben sich bereits um zweieinhalb Jahre verzögert.