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Frankreich: Weltweites Monopol auf hochgiftige MOX-Brennstäbe

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Paris - Frankreich wird nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace bald das einzige Land der Welt sein, das noch hochgiftige MOX-Brennstäbe produziert. Nachdem nun auch Großbritannien die Wiederaufbereitung gebrauchter Brennelemente in Sellafield einstelle, werde "weltweit nur noch Frankreich" in großem Stil das Uran-Plutonium-Gemisch MOX herstellen, sagte Greenpeace Frankreich am Mittwochabend. "Damit bricht der Mythos der wiederverwertbaren Kernkraft ein Stück weiter ein", resümierte der Greenpeace-Atomexperte Yannick Rousselet. MOX entsteht beim der Wiederaufbereitung abgebrannter Uran-Brennstäbe.

Großbritannien habe begriffen, dass Japan nach der Atomkatastrophe in Fukushima keine solchen Brennelemente mehr verwenden würde. "Frankreich dagegen leugnet die Tatsachen und hofft immer noch darauf, den Japanern MOX verkaufen zu können - es hat nichts aus Fukushima gelernt", erklärte der Atomexperte. Die für Atommüll zuständige britische Behörde hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass ein Teil der landesweit größten Atomanlage Sellafield so bald wie möglich geschlossen werden solle. Das Werk, in dem bislang das Mischoxid MOX hergestellt wird, soll demnach "wegen der veränderten Risikostruktur nach dem Erdbeben in Japan" stillgelegt werden.

MOX entsteht, wenn sich bei der Kernspaltung in normalen Uran-Brennstäben das extrem giftige Schwermetall Plutonium bildet und dieses Plutonium anschließend aus den abgebrannten Brennelementen herausgelöst und mit Uran zu neuen Brennstäben verarbeitet wird. Plutonium ist hoch radioaktiv und eignet sich schon in Mengen von wenigen Kilogramm zum Bau von Atombomben. Auch deshalb war es jahrzehntelang üblich, das Plutonium aus der Wiederaufarbeitung in neue Brennelemente zu mischen und so zu "recyclen". In Deutschland stand in Hanau eine MOX-Brennelementefabrik, die aber 1994 schloss.