Forschungsministerium streicht Kernfusion-Förderung
Stand: 18.09.2012
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Berlin - Über 34 Millionen Euro hat das Forschungsministerium seit 2009 in das Kernfusionsprojekt ITER investiert. Nun sollen die Fördergelder komplett gestrichen werden. Doch über die EU-Förderung wird Deutschland das Projekt weiterhin unterstützen.
Das Bundesforschungsministerium stellt die Projektförderung für das Kernfusionsprojekt ITER ein. Es würden keine neuen Projektanträge mehr angenommen, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage des SPD-Haushaltspolitikers Klaus Hagemann, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt und über die zunächst die "Financial Times Deutschland" berichtet hatte. 34,3 Millionen Euro wurden seit 2009 bewilligt - Deutschland ist über die EU-Förderung aber weiter an den Milliardenkosten beteiligt. Der weltweit erste Fusionsreaktor soll im südfranzösischen Cadarache entstehen. Durch die Verschmelzung von Wasserstoffatomen soll Energie gewonnen werden.
Deutsche Firmen konnten bisher kaum von dem Projekt profitieren. Bis Ende 2011 wurden Aufträge von über einer Milliarde Euro vergeben, aber nur Aufträge von 31,1 Millionen für das umstrittene und enorm teure Projekt gingen an deutsche Firmen. "Es ist ernüchternd, dass es trotz erheblicher Fördergelder des Bundesforschungsministeriums bisher nicht gelungen ist, auch nur einen größeren Auftrag beim Bau von ITER zu gewinnen", kritisierte Hagemann. Das Ministerium betonte, der Wert bestehe nicht in Rückflüssen, sondern im wissenschaftlichen Beitrag, neue Antworten in diesem Energiebereich zu erarbeiten.