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Flexibles Stromnetz macht Energiespeicher verzichtbar

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Bei einem hinreichend flexiblen Stromnetz in Deutschland stellen witterungsbedingte zeitweise Stromüberschüsse aus Windparks und Solaranlagen auch bei einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien einer neuen Studie zufolge kein größeres Problem dar. Der Überschuss könnte so im Jahr 2032 auf lediglich zwei Prozent der möglichen Jahreserzeugung aus Sonne und Wind begrenzt werden, hieß es in einer am Mittwoch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin veröffentlichten Untersuchung.

Angesichts der begrenzten Überschüsse stelle sich insbesondere die Frage, ob der Aufbau großer Energiespeicher für die vergleichsweise wenigen Spitzenlastmengen ökonomisch sinnvoll sei. Für die seltenen Produktionsspitzen, die sich auf wenige Stunden im Jahr konzentrieren würden, sei auch die kurzfristige Abregelung eine Option, schrieb Autor Wolf-Peter Schill.

Unter Abregelung wird die Drosselung der Stromerzeugung von Anlagen oder deren zeitweise Abschaltung verstanden. Das passiert auch heute mit konventionellen Kraftwerken. Insgesamt sei dies jedoch kein Argument gegen den Bau von Speichern im Zuge der Energiewende, betonte der Autor. Deren Bedeutung in einem flexiblen Energienetz nehme allgemein zu - etwa zur Deckung des Strombedarfs an windstillen Tagen. Aber der Bedarf zur Speicherung von Überschüssen sei den Berechnungen zufolge insgesamt geringer als gedacht.

Den Szenarien in der Studie liegen eine Reihe von Annahmen zugrunde, die erfüllt sein müssen, damit diese eintreffen. Dazu zählen der Ausbau eines überregionalen Übertragungsnetzes zur Verteilung des Ökostroms, eine bedarfsgerechte, also flexible Biomasse-Verstromung und die Reduzierung der von konventionellen Kraftwerken zur Systemstabilisierung vorgehaltenen Grundlast.