Experten rechnen mit geringerer Leistung von Offshore-Windparks
Stand: 04.12.2008
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Frankfurt/Main - Windkraftanlagen im offenen Meer werden einer Studie zufolge die von der Bundesregierung erwartete Leistung bis 2025 nicht liefern können. Die installierte Leistung der sogenannten Offshore-Windparks wird bis zu diesem Zeitpunkt auf 16.000 Megawatt (MW) steigen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Kurzstudie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 26 Führungskräften der Branche hervorgeht. Die Bundesregierung rechne mit einer Leistung von bis zu 25.000 MW.
Angesichts der Wirtschaftskrise gehen die Experten davon aus, dass eher Energieversorgungsunternehmen Anlagen bauen und projektfinanzierte Parks nur schwer realisiert werden. "Die Offshore-Windenergie ist zweifellos ein Wachstumsmarkt", sagte der PwC-Finanzierungsexperte für erneuerbare Energie, Heiko Stohlmeyer. Für projektfinanzierte Parks gebe es jedoch wegen des damit verbundenen Risikos momentan nicht so viele Kredite. Die Kosten für die Installation von einem Megawatt Offshore-Windenergieleistung belaufen sich den Angaben zufolge durchschnittlich auf rund drei Millionen Euro.
Vor deutschen Küsten gibt es derzeit noch keine Windparks. Ein Testfeld soll Anfang 2009 vor Borkum aufgebaut werden. In der Nord- und Ostsee sind der Studie zufolge 29 Offshore-Projekte genehmigt. Davon seien 16 in Besitz von Energieversorgungsunternehmen. Bis Ende 2011 rechnen die Branchenexperten mit fünf gebauten Anlagen mit einem Volumen von rund 3,4 Millionen Euro. Sie sollen 1120 MW installierte Offshore-Windleistung erzeugen.
Ende 2007 gab es weltweit 26 Windenergieprojekte im Meer mit einer Gesamtleistung von rund 1034 MW. Die Anlagen sind laut PwC vor allem vor Großbritannien und Dänemark installiert.