Experten fordern Kaufprämie für Elektroautos
Stand: 22.11.2010
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Berlin - Experten geben den Elektroautos deutscher Hersteller offenbar nur dann eine Chance, wenn die Bundesregierung Prämien für den Kauf zahlt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Center of Automotive an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach, wie "Die Welt" (Montagausgabe) vorab berichtet. "Das Elektroauto für den Massenmarkt wird in Deutschland nur mithilfe von Kaufprämien starten", erklärte der Leiter Stefan Bratzel dem Blatt. "Kann sich die Bundesregierung dazu nicht durchringen, verfehlt sie ihr Ziel, bis 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu haben, deutlich."
Bratzel sagte, das Hauptproblem der Stromfahrzeuge sei bislang die Batterie. "Sie ist zu teuer. Das ist der Grund, warum Elektroautos auch in einigen Jahren noch mindestens 10.000 bis 15.000 Euro mehr kosten als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor", sagte er.
Der Studie zufolge könnte der Durchbruch des Elektroautos am ehesten mittels eines "degressiven Stufenfördermodells" erreicht werden. Danach sollten Kunden beim Kauf von E-Mobilen einen staatlichen Zuschuss bekommen, der im Laufe der Jahre mit der steigenden Zahl verkaufter Modelle sinkt. "Die Förderung sollte ab 2011 mit einer Höhe von 7.500 Euro für die ersten 5.000 Elektroautos beginnen und dann mit wachsender Verbreitung schrittweise auf 6.000, 5.000 und 3.000 Euro sinken", schlug Bratzel vor.
Die Modellrechnung wurde den Angaben zufolge so ausgelegt, dass durch die Zuschüsse das Ziel von einer Million Elektroautos in zehn Jahren erreicht werden könnte. Bei dem Modell läge das Gesamtfördervolumen bei 500 Millionen Euro, sagte Bratzel. Ohne Kaufprämien, so das Expertenteam, seien bis 2020 keine 600.000 E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs.