Ex-Minister Müller räumt Evonik-Chefsessel
Stand: 20.08.2008
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Essen (AFP) - Der Chef des Essener Mischkonzerns Evonik, Werner Müller, hat überraschend seinen Rücktritt zum Jahresende erklärt. Nachfolger solle der bisherige Leiter der Evonik-Chemiesparte, Klaus Engel, werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Essen mit. Der Aufsichtsrat des Konzerns werde das Rücktrittsgesuch Müllers voraussichtlich Mitte September besiegeln. Das Präsidium des Aufsichtsrates habe der vorzeitigen Auflösung des Vertrages des 62-jährigen Managers zugestimmt. Müller habe das Unternehmen "mit strategischer Weitsicht und höchstem persönlichen Einsatz" geleitet, erklärt der Chef der RAG-Stiftung, Wilhelm Bonse-Geuking. Bei seiner Sitzung Mitte September werde der Aufsichtsrat auch über die Neubesetzung des Evonik-Vorsitzes durch Engel beraten.
Der Mischkonzern Evonik ging 2006 aus der Ruhrkohle AG (RAG) hervor. Der frühere Wirtschaftsminister Müller stand seit 2003 an der Spitze des Konzerns. Müller hatte in den vergangenen Jahren die Abspaltung der Unternehmenssparten Chemie, Energie und Immobilien vom Bergbaugeschäft vorangetrieben und dadurch Evonik geformt. Müller gab zunächst keine Gründe für seinen Rücktritt an und erklärte lediglich: "Ich beherzige die Weisheit: Gehe, wenn es am schönsten ist."