Europas Stromproduzenten sollen mehr zum Klimaschutz beitragen
Stand: 05.07.2010
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Brüssel - Die europäischen Stromproduzenten sollen mehr als bislang geplant zu den EU- Klimaschutzzielen beitragen. Wenn Europa sein Ziel, den Anteil von Bio-Energie am Gesamtverbrauch auf ein Fünftel bis 2020 anzuheben, erreichen will, müsste die Strombranche 35 bis 40 Prozent Elektrizität aus Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse anbieten. So lautet das Fazit der Autoren einer Studie für die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission.
Europa hat weltweit die schärfsten Klimaschutzgesetze. Die beiden wichtigsten, verbindlichen Ziele sind die Absenkung des Kohlendioxid (CO2)-Ausstoßes um ein Fünftel und die Anhebung des Anteils von Bio-Energie am Gesamtverbrauch auf ebenfalls ein Fünftel. Dies soll bis 2020 erreicht werden. Im Verkehr soll der Anteil der Biokraftstoffe aber nur auf ein Zehntel anwachsen. Die Stromindustrie müsse die niedrigeren Vorgaben für Biokraftstoffe ausgleichen, hieß es in der Analyse.
Im vergangenen Jahr wurden nach den Angaben 19,9 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt. Den größten Anteil hatte die Wasserkraft (11,6 %), gefolgt von Windenergie (4,2 %), Biomasse (3,5 %) und Solarenergie (0,4 %). Zwischen 2008 und 2009 stieg der Anteil erneuerbarer Energien an neuen Installationen zur Stromproduktion um fünf Prozentpunkte auf 62 Prozent. Blieben die aktuellen Wachstumsraten, könne der Ausgleich gelingen, schrieben die Autoren.
Gleichzeitig warnten sie vor Problemen wie der Diskriminierung kleinerer Stromproduzenten beim Netzzugang, nötiger "umfassender staatlicher Förderung" bei der Erforschung etwa der Wellenkraft oder der noch mangelhaften Infrastruktur bei den Hochspannungsleitungen zur Einspeisung des Ökostroms.
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